BN-Kreisvorstandsitzung: Klimaschutz hochbrisantes Thema bei Ökomarkt am 15. und 16. September
Podiumsdiskussion zur Landtagswahl zu Klimaschutz trifft wegen von der EU vorgeschlagener Verschärfung der Klimaschutzziele Nagel auf den Kopf
Bisher kaum Fortschritte zu einem klimaschonendem ökologisch nachhaltigem Gäubodenvolksfest
Von der mit Vorbereitung des 26. Straubinger Ökomarktes am Wochenende am 15. und 16. September war die Vorstandsitzung des BUND Naturschutz (BN) am Montag geprägt. Er habe sich längst als Schaufenster für gesunde nachhaltig anständig und tierschutzgerecht produzierten leckerer Bio-Lebensmittel und -Getränke sowie vieler ökologisch sinnvoller Produkte und Dienstleistungen rund um Haus, Garten, Ernährung und Gesundheit gut etabliert, freute sich Vorstandmitglied Ernst Baumgartner. Dabei erwartet die Besucher ein bunter Mix aus Überraschungen, Ausstellern, jede Menge Spaß für Kinder, guter Musik und kulinarischen BIOfeinschmeckereien. Musikalischer Höhepunkt wird die beliebte BIOnacht mit "Hans Well & Wellbappn". Der Eintritt ist frei. Dass die Nachfrage umwelt- und gesundheitsbewusster VerbraucherInnen nach Bio-Lebensmitteln stetig steigt, erfreut den BUND sehr.
Der Agrarbereich habe durch Umstellung auf Bio-Landwirtschaft einen gewichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zum Einsparen von Energie zu leisten, denn diese verursache durch Verzicht von energieintensiv hergestellten Industriedüngern und Spritzmittel sowie durch schonende Bodenbewirtschaftung mit hoher CO2-Bindung im Humus eine deutlich geringere Freisetzung von klimaschädlichen Gasen. Überdies bewahre der Bio-Landbau Boden und Grundwasser vor Schadstoffeintrag. Die Förderung der Umstellung durch Erhöhung der Nachfrage nach BIO-Produkten ist somit ein wichtiger und keinesfalls zu vernachlässigender Beitrag zur Energiewende. Die Verzerrung der Preise von Agrarerzeugnissen und in der Folge Lebensmitteln auf Grund des nicht umgesetzten Vorsorge- und Verursacherprinzips führe jedoch zu einer ökologisch höchst bedenklichen und schädlichen Wirtschaftsweise, der agrarindustriellen Intensivlandwirtschaft und einer starken ebenso ökologisch höchst bedenklichen und schädlichen Nachfrage nach deren – vermeintlich billigen – Produkten, so 2. BN-Kreisvorsitzender Johann Meindorfer.
Um mehr Klimaschutz in Bayern geht es auch bei der Podiumsdiskussion zur Landtagswahl am Sonntag 16. September von 12 bis 14 Uhr auf dem Gelände der Bioland-Gärtnerei Justland. „Dass wir mit diesem Thema zur Landtagswahl am 16. September quasi den Nagel auf den Kopf getroffen haben, bekräftigt uns in unserem Eintreten für eine deutliche Reduktion des absoluten Energieverbrauchs sowie nachhaltigeres Wirtschaften in allen Bereichen,“ verwies BN-Kreisvorsitzender Andreas Molz auf die von der EU-Kommission vorgeschlagene Verschärfung der Klimaschutzziele.
„Es enttäuscht natürlich schon, dass bisher kaum Fortschritte zu einem klimaschonendem ökologisch Gäubodenvolksfest erkennbar sind,“ beklagte Meindorfer. „Weder für jedwedes bessere proaktiv-offensiv beworbene Bahn- und ÖPNV-Angebot mit einem ökologisch nachhaltige Mobilitätskonzept, noch bei der Steigerung des Bio-Sortiments bei Lebensmitteln und Getränken in ambitionierten Schritten.“ Da fehle es an beherztem und wirksamem Angehen von Klimaschutz ganz konkret vor Ort. Eine entschiedene Ökologisierung der Landwirtschaft sowie die Reduzierung des Flächen- und Energieverbrauchs brauchen Bienen, Schmetterlinge, und Vögel laut BUND zum Überleben; die öffentliche Hand müsse 100 % Bio-Kunde werden. Sie habe bei der Ausschreibung, Vergabe und Zulassung von Festzelten, Bewirtungs- und Verköstigungsbetrieben Bio-Produkte entweder als Quote für jeden Verkaufs-, Festzelt- und Verköstigungsbetrieb oder durch gezielte Vergabe einen stetig steigenden Anteil an BIO-Anbieter sicherzustellen.