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Pressemitteilungen 2019

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Werbemärchen über die Landwirtschaft

Der Agrarindustrie und der Massentierhaltung Einhalt gebieten - und ihren
Verfechtern auch !


Der Leiter des "europäischen Instituts für Lebensmittel- und
Ernährungswissenschaften München" Udo Vollmer verharmlost mit seinen
komischen Vergleichen die Agrarindustrie und die Massentierhaltung, die
leider schon viel zu oft an die Stelle der bäuerlichen Landwirtschaft
getreten ist. Auch zog Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner zur
"Woche der Bayerischen EG und Vieh" durch die Lande, im Schlepptau einen
Mitarbeiter der Bayerischen Landesanstalt für Tierzucht, laut Bericht im
Straubinger Tagblatt mit der Empfehlung zu mehr Masse für steigenden
Fleischbedarf: "da macht´s die Masse, denn ein Maststall sollte schon 40000
Plätze haben."


Sehr bodenständig und bäuerlich. Und entlarvend, wie man in Wirklichkeit der
tierquälerischen Massentierhaltung zuarbeitet seitens der Bayerischen
Staatsregierung. Frage niemand, wie "tiergerecht" ein Maststall mit 40000
Plätzen sein kann, da ist zwar von Plätzen die Rede, aber wohl nicht für
ausreichend Platz für die Tiere. Frage auch niemand, wie in solchen
Massenhaltungen die "Betreuung" der Tiere, auch die tierärztliche, aussieht
- vielleicht werden die Kadaver der verendeten Tiere ja regelmässig
"entsorgt". Frage niemand, wie der Transport der (gerade noch?) lebenden
Tiere zur Grossschlächterei erfolgt, im Zuge des "Konzentrationsprozesses in
Fleischwirtschaft und Lebensmitteleinzelhandel". Frage niemand, wie denn
regelmässig der Ausbreitung von Tierseuchen, wenn sie sich durch ungesunde
stressbelastende Massenhaltung auf engstem Raum verbreiten können, begegnet
wird: wohl durch Massen-"Keulung", "vorbeugende" Tötung einer Vielzahl von
Tieren.

Auch die Erweiterung der Geflügel-Grossschlächterei in Bogen-Hofweinzier,
die derzeit wegen der Lagerung des Erdaushubs in der Presse auftaucht, aber
ansonsten den Bogener Stadtrat scheinbar problemlos passiert hat, bedeutet
eine weitere Konzentration der Schlachtung von Geflügel mit unnötig langen
Transportwegen für das Schlachtgeflügel. "Unnötig lange Tiertransporte
führen zu unnötigen Umweltbelastungen durch Abgas- und CO2-Ausstoss,
unnötigen Stressbelastungen der Schlachttiere und einer Ausweitung
tierungerechter Massentierhaltung  Dies widerspricht dem zu fordernden
Leitbild einer klima-, umwelt- und tiergerechten Wirtschaftsweise, speziell
in der  landwirtschaftlichen Produktion," hatte der Bund Naturschutz in
seiner Stellungnahme dazu geschrieben. Frage niemand, wen es von den
Verantwortlichen gestört oder auch nur interessiert hat. 

Und doch: man frage eben schon die politisch Verantwortlichen, wie sie dies
zulassen können. Es gilt der Massentier-haltung Einhalt gebieten - und ihren
Verfechtern auch! Und es gilt, durch das eigene Verhalten dem unwürdigen
Um-gang mit Lebewesen und damit verbunden dem Naturhaushalt
entgegenzutreten: durch Verzicht von Discount- und Billigfleisch, das nur
aus Massentierhaltung unter Ausbeutung von Tier und Natur auf den Markt
gebracht werden kann. Durch weniger Fleischkonsum, eine klimaschonendere
Ernährung ("Damit´s für alle reicht auf der Welt). Und wenn man Fleisch- und
Wurstprodukte haben möchte, dann durch den gezielten Einkauf von
Bio-Fleischwaren. Bio ist besser für unsere Lebensqualität- das gilt für
alle Lebensmittel. Und Bio-Regional ist optimal. Um die halbe Weltkugel
weitgereistes Lammfleisch aus Neuseeland oder Rindfleisch aus Argentinien,
von Flächen gerodeter ehemals wertvoller Wälder dagegen ist weniger als
suboptimal, wenn auch bisweilen als "Feinkost" angepriesen. 

Bund Naturschutz Kreisgruppe Straubing-Bogen

Johann Meindorfer Stellv. Kreisvorsitzender