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Pressemitteilungen 2019

BN nimmt Stellung ...

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Ob Duschgel, Peeling oder Lippenstift: Viele Kosmetikprodukte enthalten Mikroplastik. BN empfiehlt: keine Chemie an den Körper kommen lassen

Parfümerieprodukte mit aufwändigsten Verpackungs- „Drumherum“ tragen zu erheblichem überflüssigen Energieverbrauch  und Müllaufkommen bei.

Sich pflegen mit Bio-Naturkosmetik ohne künstliche Konservierungsstoffe

Politik, Gesetzgebung, Gesetzesvollzug, Hersteller, Handel und Verbraucher haben bei Fernhalten von Schadstoffen von Produkten und Abwasser versagt

Ob Duschgel, Peeling oder Lippenstift: Viele Kosmetikprodukte enthalten Mikroplastik. Häufig wird es als Schleifmittel, Bindemittel oder Filmbildner zugesetzt. Im Abwasser gelangen diese Kunststoffe über die Kläranlagen direkt in unsere Flüsse oder im Klärschlamm auf die Felder und somit in den Naturkreislauf. 

 

Beim Einkauf von Kosmetika können Verbraucherinnen und Verbraucher auf der Verpackung nur schwer erkennen, ob Mikroplastik enthalten ist. Ein Missstand, den der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) nicht hinnehmen wollte und deshalb seine erfolgreiche „Tox-Fox-App“ zum Aufspüren gesundheits- und umweltschädlicher Chemikalien erweitert hat. Ab sofort prüft der Produkt-Check „ToxFox“ Kosmetika unter www.bund.net/themen/chemie/toxfox nicht nur auf hormonelle Schadstoffe und Nanopartikel, sondern auch auf Mikroplastik. Darüber hinaus gibt der Einkaufsratgeber Auskunft zu Schadstoffen in fast allen Alltagsprodukten.

 „Mikroplastik hat in Kosmetik nichts verloren – weder auf unserer Haut, noch in der Umwelt. Einmal freigesetzt kann Mikroplastik weite Wege zurücklegen. Ob an der Meeresoberfläche, im Sediment der Tiefsee oder in der Arktis – überall wurde Mikroplastik schon nachgewiesen,“ warnt der stellvertretende Sprecher des BN-Landesarbeitskreises Abfall / Kreislaufwirtschaft, Johann Meindorfer So wurde in Schneeproben aus Deutschland, den Schweizer Alpen und der Arktis Mikroplastik nachgewiesen. Dies belege, dass die kleinen Plastikpartikel auch in entlegene Orte gelangen und ein weltweites Problem sind.

Mikroplastik ist biologisch meist schwer bis gar nicht abbaubar. Kleinstlebewesen im Meer nehmen es auf, bevor sie von Fischen gefressen werden. Von Fischen und Muscheln ernähren sich Meeressäuger, Vögel – und wir Menschen. Mikroplastik wirkt zudem in der Umwelt wie ein „Magnet“ für Schadstoffe, die sich an die Plastikpartikel binden. Fressen Tiere die Partikel, nehmen sie also auch jede Menge andere Gifte auf. „Ein Viertel aller Frauen in westlichen Industrieländern verwenden bis zu 15 unterschiedliche Kosmetikprodukte täglich“, so die BUND-Experten abschießend. „Die Produkte sind verbraucht, aber das Mikroplastik bleibt in der Umwelt erhalten. Deshalb ist es aus Sicht des BUND empfehlenswert, nur Bio-Naturkosmetikprodukte ohne Mikroplastik zu verwenden.“

Bio-Naturkosmetik kommt ohne Konservierungsstoffe aus und mit Körperpflege mit Naturkosmetikprodukten kann man dem Körper Gutes tun und Schlechtes fernhalten, so der BUND Naturschutz (BN). Es gelte nämlich, die Fülle von Schadstoffen und Konservierungsmitteln zu vermeiden, die sich in konventionellen Körperpflege- und Kosmetikprodukten finden und von der Haut aufgenommen, mit dem Blut im Körper verteilt und in den Hauptorganen gelagert werden können.

„Politik, Gesetzgebung, Gesetzesvollzug, Hersteller, Handel und VerbraucherInnen haben durch ein nicht ausreichend nachhaltiges Produzenten- und Konsumentenverhalten beim Fernhalten von Abfällen und Schadstoffen von Natur und Landschaft, Böden, Gewässern und vom Abwasser versagt“, so Meindorfer.

Dies sei auch das klassische Dilemma der Klärschlammentsorgung. Eine durchgreifende Ökologisierung des Einkaufs- und Konsumverhaltens wäre für eine an sich ökologisch sinnvollere vertretbare Klärschlammausbringung zu landwirtschaftlichen Düngezwecken nötig. Zur nötigen durchgreifenden Schadstoffentfrachtung und Schadstofffreiheit brauche es den konsequenten Umstieg auf Bio-Produkte, egal ob Lebensmittel, Getränke, Körperpflege und Textilien.

Die öffentliche Hand hätte hier eine erhebliche Signalwirkung sowie im Rahmen ihrer Pflicht vorbildhaft zum schnellsten Erreichen der Flächenspar-, Biodiversitäts-, Energiespar- und Klimaschutzziele beizutragen. Dazu seien auch die Akteure aller Stellen bzw. Verwaltungseinheiten der mittelbaren Staatsverwaltung einzubeziehen und zu verpflichten.

Parfümerie- bzw.  Kosmetikprodukte mit meist aufwändigsten Verpackungs- „Drumherum“ und sonstiger Nippes, das in keinerlei vernünftiger Relation zu dem bisschen „Drin“ steht, trügen zu erheblichem überflüssigen Energieverbrauch  und Müllaufkommen bei.