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Pressemitteilungen 2019

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Schülerin Stefanie Kneidl schenkt Insekten einen neuen Lebensraum

Jeden Tag fand die Gymnasiastin Stefanie Kneidl, dass der Pausenhof ihrer Schule mit seinem grauen Pflaster und den kleinen Flecken Gras ebenso langweilig wie trist ist. Auch bemerkte sie, wie wenig in der Umgebung blüht, wodurch fast keine Schmetterlinge oder andere Insekten mehr anzutreffen sind. 

Deswegen hat sie 2020 begonnen, spezielle Blühpflanzen einzusetzen sowie Rückzugsorte und Nisthilfen für Insekten zu schaffen. So ist ihr Projekt „Unser Schulgelände wird mit minimalsten Kosten insektenfreundlich!“ entstanden. Nach vielen Stunden gärtnern, gießen, buddeln und bauen ist der Schulhof bunt mit neuen Lebensräumen und verschiedenste Käfer, Bienen und Schmetterlinge schwirren umher.

Bis heute hat sie den Garten nicht nur erhalten und in einen Wohlfühlort für die Schulgemeinschaft umgestaltet, sondern auch immer wieder erweitert. Sie nutzte viele Gelegenheiten, ihre Arbeit in Form von Vorträgen und Zeitungsartikeln zu publizieren und das Thema, das ihr am Herzen liegt, möglichst Vielen näherzubringen. Das Projekt soll ein Ausgleich sein – dafür, dass wir Menschen viele Lebensräume zerstört haben. Dafür, dass wir mit Insektiziden um uns werfen und nicht darauf achten, was für eine Kettenreaktion wir auslösen. Gibt es keine Insekten, gibt es keine kleinen Säugetiere und Vögel. Das setzt sich bis zu uns Menschen fort, auch über die Pflanzen, die von uns konsumiert werden und deren Bestäuber aussterben (die Insektengruppe Schmetterlinge sei von 1980 bis 2017 in Bayern um 65 % zurückgegangen, Bay. Akademie für Naturschutz u. Landschaftspflege). Auch wenn ein Schulgarten vielleicht nur ein kleiner Teil dessen ist, was wir unternehmen müssten, so ist er dennoch ein Anfang und ein Beispiel für andere. Ihr Projekt ist, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, eine Wiedergutmachung.

Weitere Tipps von unserer Kreisgruppe

Pflanzenerde ohne Torf

Sie wollen Ihren Boden auflockern, düngen und beleben? Dann ist Torf längst nicht die beste Wahl. Für den Natur- und Nutzgarten ist er zu sauer und zu mager. Alternativprodukte aus Kompost, Rindenhumus, Holz- oder Kokosfaser toppen Torf in jeder Hinsicht. Und für ihre Gewinnung werden keine Moore oder andere Naturschätze geplündert, sondern Pflanzenabfälle verwertet. Kostenlos und unschlagbar ist noch immer der eigene Gartenkompost. Auch viele Städte und Gemeinden sowie regionale Komposthersteller geben Kompost ab. Fragen Sie einfach Ihr Gartenamt

- Kompost aus dem eigenen Garten/natürliche Dünger

 

Wildpflanzen/Unkraut

Das liebe „Unkraut“ bringt so manchen Gartenbesitzer auf die Palme: Schon wieder kämpft sich der Ampfer durch die Betonsteinplatten, im Kies sprießen kleine Gräser und rund um die Sträucher zieht der Giersch seine Spuren. Was also tun, wenn wir nicht zur Giftspritze greifen wollen? Welche Alternativen gibt es? 

Haus- und Kleingärtner hantieren eifrig mit der Giftspritze: Über 500 Tonnen Pestizide werden in Deutschland pro in privaten Gärten verteilt. Das besondere Problem dabei ist, dass es keine behördliche Kontrolle gibt. Eine Überdosierung nach dem Motto „Viel hilft viel“ ist trotz Haushaltspackungsgröße leicht möglich und kann fatale Folgen für die nähere Umwelt haben.

Eine Fülle von Tierarten ist auf das so genannte „Unkraut“ angewiesen. Der Begriff an sich ist irreführend, denn jede Pflanze hat im natürlichen Wirkungsgefüge ihren Platz und damit ihre natürliche Daseinsberechtigung. „Unkraut“ an sich gibt es also nicht. Stattdessen finden andere Lebewesen im „Unkraut“ Wohn- und Rückzugsraum und nutzen es als Nahrungsquelle.

So ernähren sich beispielsweise die Raupen des beliebten Tagpfauenauges fast ausschließlich von Brennesselblättern. Ganz einfach ausgedrückt heißt das: Gibt es  keine Brennesseln mehr, verschwindet auch das Tagpfauenauge. Es ist also immer ein Dienst an der Artenvielfalt, im eigenen Garten wilden Pflanzen Lebensraum zu bieten, sei es auch lediglich in einer kleinen Ecke am Gartenrand.

Doch können auch Sie direkt von diesen Pflanzen profitieren: Die jungen Blätter von Brennessel und Giersch können als Spinat zubereitet werden, Gänseblümchenblätter sind z.B. schmackhafte Beikräuter im Salat. Auch sind viele Wildkräuter wie Klatschmohn, rote Taubnessel und Löwenzahn bunte Tupfer unter Sträuchern in Blumenbeeten oder zwischen Gemüse und somit auch ästhetisch ein Gewinn. 

Deshalb halten Sie vor jedem Griff zur Giftspritze kurz inne: Wo muss der Bewuchs wirklich entfernt werden, wo hat er Platz und trägt zur Verschönerung und zum Blühangebot bei? Ist der eine oder andere „Farbklecks“ im Rasen nicht sogar eine optische Bereicherung und wäre es nicht auch  wünschenswert, wenn Wildpflanzen  viele Schmetterlinge in Ihren Garten locken würden? 

 

bienenfreundliche Bepflanzung

Ist von Bienen die Rede, denken die meisten Menschen an die Honigbiene. Dabei ist diese nur eine von 20 000 bisher bekannten Bienenarten. Sie ist lediglich die einzige domestizierte Art, weshalb alle anderen als „Wildbienen“ bezeichnet werden. 

So groß die Vielfalt unter den Wildbienenarten auch ist, eins haben sie gemeinsam: die Vorliebe für Blüten. Als Blütenbestäuber haben Sie einen riesigen, unersetzbaren Wert für Menschen und Natur. Monetär gesehen liegt er bei 14 Milliarden Euro jährlich – allein in Europa! Dass sich dieser Wert allerdings nicht allein in Geld aufwiegen lässt, verdeutlicht  folgender Satz von Einstein: „Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben; keine Bienen mehr, keine Pflanzen, keine Tiere, keine Menschen mehr.“ Spätestens nach dieser Erkenntnis sollte sich jeder Gedanken machen, was er selbst für den Bienenschutz unternehmen kann.

In Bayern sind – oder besser: waren – knapp 520 Arten heimisch, 40 davon sind bereits verschwunden. Insgesamt sind 64 Prozent aller heimischen Wildbienenarten in der Roten Liste der gefährdeten Tierarten Bayerns aufgeführt – höchste Zeit, etwas zu unternehmen. Auch als Gartenbesitzer können Sie hierbei aktiv werden.

 

-Nisthilfen

„Bienenschutz“ bedeutet in erster Linie „Schutz ihrer Lebensräume“, denn  zahlreiche Bienenarten wurden bereits durch die Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume zurückgedrängt, da sie hoch spezialisiert und damit auch sehr empfindlich gegenüber Veränderungen in ihren Habitaten sind. Die meisten Wildbienen errichten ihre Nistanlagen in der Erde, viele nagen sie in das Mark dürrer Stängel, andere benutzen vorhandene Hohlräume wie Käferfraßgänge oder Felsspalten, einige sind auf verlassene Eichengallen oder Schneckenhäuser spezialisiert, und weitere mauern ihre Brutzellen aus Lehm oder Harz.

Besonders in naturnahen Hausgärten ist großes Potenzial zum Schutz bedrohter Arten vorhanden, denn Nisthilfen, die verlorene Eiablageplätze ersetzen sollen, können mit einfachsten,  kostengünstigen Mitteln selbst hergestellt werden. Im Folgenden stellen wir Ihnen verschiedene Varianten vor:

  • Bündel aus hohlen Pflanzenstängeln (Bambus, Bärenklau, Engelwurz, Schilf, Ampfer, Knöterich...) mit einem Durchmesser von 2–10 mm und einer Länge von 8–20 cm. WICHTIG: Notwendig ist immer ein verschlossenes Ende, also die Stängel immer hinter den Knoten (Verdickungen) durchtrennen, damit das hintere Ende einen natürlichen Abschluss hat.
  • Bündel aus markhaltigen Pflanzenstängeln (Holunder, Königskerze, Himbeere, Distel, Rose...). Diese können auch senkrecht aufgestellt werden.
  • Abgestorbene Baumstämme, dicke Äste o. ä. aus Hartholz, in die mit einer Bohrmaschine Löcher (Durchmesser 2–10 mm, Tiefe 5–12 cm) gebohrt werden. WICHTIG: Kein Weichholz verwenden! Bohrungen säubern; es dürfen keine Holzfasern in das Innere ragen!
  • Kisten (Tiefe mindestens 15 cm) mit Lehm, Ton oder vorzugsweise Löß gefüllt, Füllung mit Löchern von 4–9 mm Durchmesser versehen. WICHTIG: Kein Stroh untermischen! Möglichst feines und homogenes Substrat verwenden!
  • Ziegel aus gebranntem oder luftgetrocknetem Lehm, in die nach hinten geschlossene Löcher von 3–9 mm Durchmesser angebracht werden.
  • Stapel aus morschen Baumstämmen.

Alle Nisthilfen sollten fest angebracht sein (also nicht frei schwingen können) und an einem witterungsgeschützten, sonnigen Platz aufgestellt werden, die Nistgänge in waagrechter Orientierung, markhaltige Stängel auch senkrecht.

Vielfalt im Garten

Haben Sie mit Nisthilfen erst einmal genügend Nistraum geschaffen, sollten Sie auch dafür sorgen, dass den Tieren ein ausreichendes Nahrungsangebot zur Verfügung steht. Hierzu gibt es in Hausgärten verschiedene Möglichkeiten.

Wildwiese statt Einheitsgrün: Sparen Sie im Rasen Stellen aus, die Sie nur zweimal im Jahr mähen, so dass mehr Wildblumen zur Blüte kommen. Zahlreiche Bienenarten danken es Ihnen und Sie können sich über den Anblick einer schönen Wildwiese freuen. Falls dann Ihr Wunsch nach mehr erwacht, können Sie auch eine Wildblumenmischung ansäen oder ein Wildblumenbeet anlegen. Wildblumen gedeihen meist am besten auf nährstoffarmen Böden. Hierfür muss die Humusdecke abgetragen oder der Boden mit Sand durchmischt sein. Ist der Boden vorbereitet, geht es an die Aussaat. Im Fachhandel gibt es Samenmischungen aus heimischen Arten, die an die Bedürfnisse von Wildbienen angepasst sind. Pflanzen, die Bienen besonders viel Nektar liefern, sind z.B. Wiesenflockenblume, Skabiosenflockenblume, Wiesensalbei, Quirlblütiger Salbei, Witwenblume, Gewöhnlicher Dost (Wilder Majoran), Natternkopf, Teufelsabbiss, Tauben-Skabiose, Kornblume (Wildform), Lavendel, Blauer Ysop, Wilde Karde, Gemeine Kratzdistel, Hornklee, Nachtviole und  Bunte Kornwicke. Hierbei gilt: Umso größer die Anzahl an verschiedenen Blütenpflanzen, desto mehr Bienenarten werden den Weg in Ihren Garten finden. Auch Wildbienen-Wiesen sollten maximal zweimal im Jahr und erst ab Juni gemäht werden. Am besten greifen Sie hierfür zur Sense und lassen den Rasenmäher im Schuppen. Das Mähgut sollten Sie dann entfernen.

Paradies im Blumenkasten: Balkone, Blumentöpfe und selbst Fensterbänke beherbergen so manches Bienenparadies. Doch nicht alle Zierpflanzen bieten Pollen und Nektar in Hülle und Fülle. Ranken-Glockenblume, Kornblume, Salbei oder Blaukissen sind ideal für die heimischen Wildbienen, pflanzen Sie dagegen keine Blumen wie Geranien mit »gefüllten« Blüten an, denn hier wurde das Staubblatt, das sonst Pollen liefert, in ein Blütenblatt umgezüchtet. Sieht schön aus, doch für Nektarsammler heißt es: Fehlanzeige!

Naturschutz im Gemüsebeet: Lassen Sie doch einmal Lauch, Rosen- und Grünkohl, Zwiebeln und Möhren ausblühen. Unsere heimischen Zucchini, Gurken und Kürbisse werden gerne von Bienen aufgesucht, auch Küchenkräuter wie Salbei, Zitronen-Thymian oder Bohnenkraut beleben ihr Nahrungsangebot.

Einige bei Wildbienen beliebte Pflanzen, wie Färber-Kamille oder Natternkopf, sind sogenannte Pionierpflanzen. Sie wachsen auf kargen Flächen. Schütten Sie hierfür Schotter oder Kies auf.

Auch heimische Obstbäume und Wildsträucher wie Hartriegel, Liguster, Schneeball, Schlehe, Faulbaum, Salweide, Süßkirsche, Stachelbeere und Weißdorn liefern viele Pollen und Nektar. Selbst durch Nichtstun können Sie helfen: Lassen Sie im Herbst Ihre verblühten Stauden stehen und schneiden Sie sie nicht zurück. Hier finden Wildbienen Unterschlupf für den Winter.

Unbedingt sollten Sie im Garten auf Pestizide und torfhaltige Blumenerde verzichten! Pestizide töten Wildbienen und viele andere Insekten zum Beispiel durch Schädigung ihres Immunsystems. Beim Torfabbau werden ökologisch wertvolle Lebensräume –auch die von Wildbienen – zerstört.

- kein Gift

- Schädlingsbefall vorbeugen

- Wasser auffangen

- verschiedene Lebensräume/Biotope gestalten