ÜBRIGENS… wir haben Gentechnik, intensiv-industrielle Landwirtschaft mit Pestizideinsatz und Massentierhaltung satt
Werter Empfängerkreis,
Ihnen ein friedvolles, gutes, gesundes, glückliches Jahr 2019, in dem alle ein auskömmliches
zufriedenes würdiges gutes Leben führen können, auch alle Nutztiere mit einem Höchstmass an Tierwohl!
Die Notwendigkeiten zum schnellsten Erreichen der Biodiversitäts-, Klimaschutzziele und der Energiewende treten ganz offenkundig und immer erdrückender zu Tage. Denn die bisherigen Trippelschritte reichen bei weitem nicht aus, um die Erderhitzung bei 1,5 ° Celsius zu stoppen und Mensch und Natur vor einem Klimakollaps zu bewahren. Eine ungebremste Erderhitzung würde zu einem katastrophalen Artensterben führen.
Die Notwendigkeiten können niemandem, der im behördlichen wie politischen Raum agiert oder sich in
diesem mit ernstzunehmender und ehrlicher Motivation, für das Allgemeinwohl wirken zu wollen bewegt, verborgen geblieben sein.
Doch fehlt beim Polit-Mainstream und in der herrschenden Freizeit-, Spass-, Überfluss- und
Konsumgesellschaft der Wille zum wirksamen Gegensteuern, obschon es sich seit Jahren abzeichnet, dass selbst die offiziell ausgerufenen völlig unambitionierten und halbherzigen Energiewende-, Biodiversitäts- und Klimaschutzziele grandios verfehlt werden, ohne dass etwas Entscheidendes dagegen unternommen wurde oder wird.
Sodass die Notwendigkeit zum massiven Ressourcen- und Energiesparen und deutlich höherer Energieeffizienz in allen Sektoren und auf allen Ebenen mit höchster Dringlichkeit besteht; auch auf europäischer Ebene.
Offenkundig umwelt- und klimaschädliche Projekte müssen unterbleiben. Somit verbieten sich selbstredend Investitionen in Fernstrassenausbau, die Förderung des extrem klimaschädlichen Luftverkehrs durch Flughafenausbauten und dessen Subventionierung als umwelt- und klimapolitisch unverantwortbar und völlig inakzeptabel.
Forderungen nach offenkundig umwelt- und klimaschädlichen Projekten wie weiterem Flughafen-, Fernstrassen- und Autobahnausbau müssen von allen Überlebenswilligen strikt zurückgewiesen werden.
Substanzerhalt und Ertüchtigung bzw. Ausbau der Gebäude- wie auch Verkehrsinfrastruktur der öffentlichen Hand müssen alleinig entsprechend den Anforderungen einer dringend gebotenen ökologie- und sozialverträglich-nachhaltigen Energie-, Agrar- Rohstoff-, Verkehrs- Wirtschafts- und Konsumwende erfolgen.
Geld aus öffentlichen Kassen bzw. Haushalten, also Steuermittel dürfen nur noch in die nachweislich ökologisch- und sozialverträglich-nachhaltigsten Technologien und ökologieverträglichsten sowie gemeinschaftsdienlichen Infrastrukturen nach der jeweils besten ökologischen Praxis fliessen.
Dass sie jegliche Subventionierung von sozial und ökologisch nachteiligen, schädlichen bzw. unnötigen Projekten und Vorhaben unterlassen, das haben wir von allen Politikern einerseits einzufordern.
Und andererseits den zügigen, den unverzüglichen Ausbau funktionierender umweltverträglichster zukunftsfähiger Infrastrukturen nach ausnahmslos bester ökologischer Praxis, die es zum schnellstmöglichen Erreichen der Biodiversitäts-, Klimaschutzziele braucht.
Bus und Bahn brauchen Preis- und Erreichbarkeitsvorteile gegenüber dem Auto- und Flugverkehr mit Taktverdichtung und weiterem massiven Ausbau eines europaweite ÖPNV – und Bahnangebotes aus einem Guss.
Die Politik hat dazu den Umstieg auf Bus und Bahn zu bewerben, zu organisieren und zu bewerkstelligen. In eigener Verantwortung von Stadt, Gemeinden und Landkreisen braucht es ein vorbildlich umweltfreundliches betriebliches Mobilitätsmanagement der öffentlichen Hand. Mit vorrangiger Wahl der umweltverträglichen Verkehrsträger Fahrrad, Bus und Bahn für Dienstreisen und -fahrten, Betriebsausflüge etc. Damit muss sie zur Vermeidung unnötiger Fahrten mit Dienst-KfZ ebenso beitragen wie zur Stärkung des Bahnangebotes.
Wir müssen leider erleben, dass grosse Teile der Politik und unserer Gesellschaft nicht willig oder fähig ist zur Abkehr von der hoch schadensträchtigen, äusserst schädlichen Konsum-, Verschwendungs- und Überflusswirtschaft, vom Ausleben übertriebener Luxusbedürfnisse, also nur vermeintlicher Bedürfnisse, die weit über den wahren Bedarf zu einem zufrieden-glücklichen Leben hinausgehen,
Wir, der grosse Teil unserer Gesellschaft, leben seit längerem über unsere Verhältnisse, was den Verbrauch an natürlichen Ressourcen anbelangt, seien es Boden oder Energie. Ein Modell, das unbestreitbar nicht auf jeden der 7,2, bald vielleicht 10 Milliarden Erdenbewohner übertragbar ist. Wir werden uns mit dem uns zustehenden Anteil zufriedengeben und die Ressourcen nicht nur global gesehen, sondern auch vor Ort sogar mit einer zunehmenden Zahl an Zuwanderern, wie politischen-, Kriegs-, Wirtschafts-, Armuts- (=Verteilungsungerechtigkeits-) und Klimaflüchtlingen teilen müssen. Ein ziemlich geringes „Übel“ dürfte dabei eine angemessen verdichtete Wohnbebauung sein, die im Verhältnis zu vielen Teilen der Welt noch immer einen unvergleichlichen Luxus darstellt.
Eins ist auf der Weltklimakonferenz erneut ganz deutlich geworden: Die Regierungen der Welt brauchen viel mehr Druck von uns Bürgerinnen und Bürgern! Die 15-jährige Schwedin Greta Thunberg hat es bei der wohl stärksten Rede auf der Weltklimakonferenz auf den Punkt gebracht:
„Euch gehen die Entschuldigungen aus. Und uns geht die Zeit aus. Wir sind hier her gekommen, um Euch wissen zu lassen, dass es Veränderungen geben wird. Ob es Euch gefällt oder nicht. Die echte Macht liegt bei den Menschen.“
Sie hat so unendlich Recht.
Denn das dafür zur Verfügung stehende Zeitfenster, in dem man noch wirksam steuernd eingreifen kann, schliesst sich in rapider Geschwindigkeit.
Das beherzte entschiedene Tätigwerden zur Ökologisierung von Landwirtschaft, Wirtschafts- und Konsumgebaren sowie die Reduzierung des Flächen- und Energieverbrauchs zum Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und des Klimas dürfen und müssen wir mit allergrösstem Recht von allen politischen wie behördlichen Amts- und Mandatsträgern einfordern - furchtlos wie die 15-jährige Greta Thunberg, um das Furchtbarste gerade noch rechtzeitig abzuwenden.
Wir haben das von den Entscheidungsträgern, den politischen wie behördlichen Amts- und Mandats-trägern, die irgendwann mal gewählt werden wollten, einzufordern. Ob es ihnen gefällt oder nicht.
Man darf das erwarten und wir, der deutsche Nachhaltigkeitsverband erwarten dies mit höchstem Recht ausdrücklich von allen, die auf irgendeiner Ebene politische Verantwortung tragen (wollten). Denen, die konsequente Klimaschutzentscheidungen, blockieren haben wir die rote (Wahl-) Karte zu zeigen. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich bei der Europawahl 2019.
Es gilt, die Bausteine einer dringend gebotenen europaweiten ökologisch nachhaltigen Energie-, Agrar-, Rohstoff- und Verkehrs- Wirtschafts- und Konsumwende mit höherer sozialer und ökologischer Verteilungsgerechtigkeit so rechtzeitig einzuleiten, dass ein Gegensteuern noch durch in Ruhe planbare steuerbare und umsetzbare Massnahmen möglich ist, bevor eine völlig aus dem Ruder laufende katastrophale Entwicklung bei Zerstörung von Biodiversität, Klimaregime und unserer natürlichen Lebensgrundlagen weitaus drastischere Szenarien diktiert.
Umgehendes nationales wie EU-weites Umsteuern im beschriebenen Sinne tut not! Nur dann wird „ein Schuh draus“, keiner mit extrem übergrossem ökologischem Fußabdruck. Sondern einer, der an die Reserven des Planeten Erde, an die Regenerationsfähigkeit der Natur insgesamt angepasst ist. Den muss sich die Gesellschaft jetzt schleunigst zusammen(-)schustern, wenn sie sich in ihrer Gesamtheit eine lebenswerte Zukunft sichern will.
Die Staatengemeinschaft, die Europäische Union, Deutschland – sie alle müssen ihre Klimaschutzambitionen mit Energiesparen und deutlich höherer Energieeffizienz in allen Sektoren erhöhen. Und zwar schnellstens. Und gleichzeitig, parallel und schleunigst den Bau neuer Kohle- und Atomkraftwerke in allen Nachbarländern bzw. allen EU-Staaten verhindern.
Den wegen der Risiken der Atomenergie gebotenen Ausstieg aus dieser Hochrisikotechnologie wie den aus Klimaschutzgründen parallel nötige und gebotene Ausstieg aus den fossile Energieträgern wie Kohle, Erdöl und Erdgas (!) organisieren
Das alles ist nur massiven Anstrengungen zum Sparen und effizienten Einsatz von Energie erreichbar.
Das erfordert neben entsprechenden ordnungsrechtlichen Vorgaben ganz grundlegend auf ökologisch-soziale Verteilungsgerechtigkeit gepolte wirtschafts- finanzpolitische Rahmenbedingungen als Überbau.
Das ist somit nur zusammen mit dem Einsatz für ein EU- bzw. europaweites intelligentes ökologisch-soziales Finanz- und Steuersystem zu kriegen, das ressourcen- und energiesparenden umweltverträglichen Konsum und im Sinne von Effizienz und Suffizienz gleichermassen verantwortliches Verhalten belohnt, aber die Verschwendung von Energie und Ressourcen monetär stärker belastet, also verteuert.
Die Politik muss daher eine europaweite grundlegende ökologisch nachhaltige Energie- Agrar-, Rohstoff- und Verkehrs- Wirtschafts- und Konsumwende sowie eine gerechte Anlastung der Kosten nach dem Verursacherprinzip als Bestandteil eines europaweiten intelligent nach marktwirtschaftlichen Prinzipien wirksam steuernden ökologisch-sozialen Steuersystems in Angriff nehmen.
Und zwar für die gesamte Europäische Union.
Das Generieren von Finanzmitteln für sinnvoll sozial und ökologisch nachhaltige Zwecke hat mit erster Priorität durch Abbau von Subventionen etwa des extrem umwelt- und klimaschädlichen Flugverkehrs und Umschichtung von Mitteln weg von sozial und ökologisch nachteiligen, schädlichen bzw. unnötigen Projekten zu erfolgen.
Dies alles zusammengefasst bedeutet aber gleichzeitig, dass wir weit darüber hinaus ein intelligentes ökologisch-soziales Steuersystem brauchen. Mit höherer Besteuerung von Ressourcenverbrauch sowie deutlich höherer steuerlicher Abschöpfung von extrem hohen Einkommen von „Grösstverdienern“, deren Einkommen in keinerlei vernünftiger Relation zu den von ihnen erbrachten oder auch nur erbringbaren Leistungen steht und in krassem Missverhältnis zu demjenigen von qualifiziert arbeitenden „Normal“- oder auch „Gutverdienern“ steht. Es gilt also, Sicherheitsniveau und Sozialsysteme und den Sozialstaat als solchen zu erhalten und zu verbessern ohne Mehrbelastungen für Durchschnittsverdiener. Wenn also und aus welchen nachvollziehbaren Gründen auch immer Staatshaushalt und Sozialsysteme einer höheren Mittelausstattung bedürfen, muss die Frage der Herkunft zusätzlicher Finanzmittel mit einer höheren Abschöpfung der Bezieher der höchsten Einkommen und der Vermögendsten, Reichsten und Superreichen beantwortet werden. Aus Gründen der gebotenen einigermassen gerechten Verhältnismässigkeit der Einkommens- und Vermögensverteilung sowieso und ganz generell.
Zu diesem Unternehmens- und Personenkreis zählen in nicht unbedeutsamem Mass und Umfang nationale und internationale Konzerne, die „Grösstverdiener“ unter ihren Konzernlenkern und Stakeholdern/ Profiteuren, die ihre extrem hohen Einkommen, Reichtümer und Vermögen zu signifikanten Anteilen aus der Ausbeutung und auf Kosten der Bevölkerung wie auch der Biodiversitäts- und Ressourcenausstattung von Ländern der Kontinente Afrika, Asien, Mitte- und Südamerikas generiert haben
Im Gegenzug muss auf internationaler / gesamteuropäischer Ebene mit einer Digital-, Finanztransaktions- und Börsenumsatzsteuer und einer harmonisierten deutlichen Anhebung des Spitzensteuersatzes eine steuerliche Entlastung der niedrigeren und mittleren Einkommen einhergehen. Damit jedeR bei regulärer ehrlicher Arbeitsleistung in einem gesundheitlich und sozial vertretbaren zeitlichen Umfang ohne Notwendigkeit zusätzlicher Sozialleistungen mit seinem erzielten Arbeitsentgelt einen guten Lebensstandard erreichen kann - und für die nicht Arbeitsfähigen dies durch die Sozialleistungen gesichert ist.
Es muss auch den Menschen aus den unteren Entgeltgruppen, die umweltverträglich und verantwortungsbewusst solidarisch leben wollen, möglich sein, sich anständig und fair gegenüber Mitmenschen, Nutztieren und Natur erzeugte Produkte leisten zu können und nicht auf Pseudo-Billig-Ramsch angewiesen zu sein. Dies gilt einerseits für Konsumprodukte wie Lebensmittel der agrarindustriellen Intensivlandwirtschaft, die zur Verseuchung von Grund- und Trinkwasser durch den Schadstoffeintrag in Form von massivem Pestizid- und Industriedüngereinsatz beitragen. Andererseits gilt es genauso für Gebrauchsgegenstände, insbesondere die elektrisch bzw. mit Motorkraft betriebenen. Und ebenso für die Nutzung der umweltverträglichsten Verkehrsträger Bahn und Bus.
Dass sich Menschen, die umweltverträglich und verantwortungsbewusst solidarisch leben wollen, nur Discounter-Billig- Milch und –Fleischwaren aus agrarindustriellen Intensivlandwirtschaft inclusive tierquälerischer Massentierhaltung „leisten können“, geht nicht an., dass sich fleissig und qualifiziert arbeitende „Durchschnitts“- oder „Normal“-verdiener auch der unteren Entgeltgruppen“ keine Bio“– Lebensmittel und keine energiesparenden Elektrogeräte leisten können“. Sie müssen mittels des ökologisch-sozialen Steuersystems zur angemessenen Teilhabe an einer sozial wie ökologisch nachhaltigen Gesellschaft befähigt werden, ihnen aber auch der gesamten Gesellschaft zuliebe: denn dann tragen sie en passant durch ihr umweltbewusst-verantwortliches Handeln – nicht nur beim Konsumieren – zur Vermeidung weiterer Schäden an Lebens- und Naturräumen mit ihrer Biodiversität sowie am Klimaregime unseres Planeten bei. Und sogar diejenigen, denen es kein Anliegen ist, umweltverträglich und verantwortungsbewusst solidarisch leben zu wollen. Hier wirkt die Steuerung „über den Geldbeutel“ um einiges stärker als die jahrelang an sie gerichtete Empfehlungen, Aufrufe und Appelle. Sie wirkt auch bei den Ignoranten und Realitätsverweigerern, die die ökologischen Krisen noch immer ausblenden oder verleugnen. Diese Klientel gibt es, das kann und darf man ehrbarerweise nicht aus Gründen der „political correctness“ unterschlagen, und an die kommt man nur „über den Geldbeutel“ ran und kann sie mittels in die Preise integrierten sozialen wie ökologischen Kosten an ein solidarischeres Leben heranführen, ebenso wie die genannten „willigen“ Menschen mit bisher noch „prekären“ Einkommen aus den unteren Entgeltgruppen.
Wobei abrundend eine europäische Bürgerversicherung für mehr Gerechtigkeit bei den Beiträgen sorgen und alle Einkommensarten gleichermassen als Bemessungs- und Berechnungsgrundlage für die Sozialversicherungsbeiträge heranziehen muss. Auch die höchsten Erwerbseinkommen tragen somit durch eine Verbreiterung der Berechnungsgrundlage zur Finanzierung der Sozialsysteme in angemessener und gerechter Weise bei – und die prozentuale Beitragsbelastung für den Faktor Arbeit kann wegen der breiteren Finanzierungsbasis gleichbleiben oder sogar sinken.
Schlüssel also, der zu ressourcen- und energiesparendem sozial- und umweltverträglichem Konsum- und auch investivem Verhalten anspornt, wäre ein intelligentes ökologisch-soziales Steuersystem. Damit sich sozial- und umweltverträglich-verantwortliches Verhalten – auch die Vermeidung von unsinnigen Transporten - auch finanziell rechnet und lohnt - und nicht die Verschwendung von Ressourcen.
Im Sektor Landwirtschaft muss die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU darüber hinaus klare Anreize für eine umwelt- und sozialverträgliche sowie tiergerechte Landwirtschaft setzen. Die Zahlungen der ersten Säule sind öffentliche Gelder, die momentan nach dem Giesskannenprinzip verteilt werden. Die Kappung dieser Direktzahlungen ist seit langem gefordert, denn diese begünstigen die Agrarriesen, die Grossstrukturen, eben die agrarindustrielle Intensivlandwirtschaft. Mit ihren Subventionen, einer allein von der bewirtschafteten Fläche abhängigen Prämie, befördert die EU-Agrarpolitik daher die Intensivierung, Monokulturen auf Tausenden Hektar. Grossstrukturen in der tierquälerischen Massentierhaltung im Gefolge.
Um die grossen Herausforderungen der Landwirtschaft in den Bereichen Klima- und Tierschutz, Biodiversität und Strukturwandel zu bewältigen, müssen die Zahlungen an die landwirtschaftlichen Betriebe an klar messbare Leistungen für das Tier- und Gemeinwohl gebunden sein, denn Zahlungen „mit der Giesskanne“ nur nach Flächengröße, von der Großbetriebe am meisten profitieren, sind nicht nur gesellschaftlich nicht mehr vermittelbar sondern ökologisch kontraproduktiv bis klar schädlich.
Die Vorschläge zur Agrarreform, welche die EU Kommission für den nächsten Förderzeitraum 2021 bis 2027 vorgelegt hat, reichen nicht aus, um das Bauernhof- und das Insektensterben zu stoppen sowie weitere grossflächige Grund- und Trinkwasserschäden durch die agrarindustrielle Intensivlandwirtschaft inclusive der tierquälerischen Massentierhaltung in bedeutenden Landesteilen zu verhindern.
Wir haben von der deutschen und von der EU-Politik einzufordern, dass sie sich für eine bessere finanzielle Ausstattung der sogenannten zweiten Säule der Agrarpolitik, aus der Programme für Boden-, Wasser- und Biodiversitätsschutz finanziert werden können, einzusetzen, die pauschalen Flächensubventionen in leistungsbezogene Zahlungen umzuwandeln und damit die Stärkung von regionaler Vermarktung und Ökolandwirtschaft sowie die Rückkehr der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft einzuleiten.
Wir haben das von den Entscheidungsträgern, den politischen wie behördlichen Amts- und Mandats-trägern, die irgendwann mal gewählt werden wollten, einzufordern. Ob es ihnen gefällt oder nicht.
Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich bei der Europawahl 2019, zuvor schon bei der
Demo "Wir haben es satt!" am 19. Januar 2019 in Berlin
- und für Bayern zudem schon während der zweiwöchigen Eintragungsfrist von Donnerstag, 31. Januar bis einschliesslich Mittwoch, 13. Februar 2019 beim
Volksbegehren „Artenvielfalt & Naturschönheit in Bayern – Rettet die Bienen!“
Auch ein wirksamer Schutz von Schmetterlingen, Bienen und Vögeln klappt nicht ohne durchgreifende Ökologisierung der Landwirtschaft sowie Reduzierung des Flächen- und Energieverbrauchs.
Dazu eben muss es ganz grundlegend die auf ökologisch-soziale Verteilungsgerechtigkeit gerichteten wirtschafts- finanzpolitischen Rahmenbedingungen eines ökologisch-soziales Steuersystem als Überbau geben.
Der BUND hat daher bei seiner der Bundesdelegiertenversammlung eine Resolution zur Europawahl 2019 beschlossen. In diesem Beschluss appelliert der BUND an die Parteien in der EU, sich für eine sozial-ökologische Transformation in der kommenden Wahlperiode einzusetzen. Bei der Europawahl 2019 entscheidet sich, wer die Europäische Union zukunftsfähig formen wird.
Es braucht ein Umsteuern, ein ökologisch-sozial verträgliches Andersleben in mehreren, vielen Bereichen; und zwar nicht als Entweder- Oder, sondern gleichzeitig. Parallel und schleunigst ein Herunterfahren des in einem nicht unentscheidenden Teil unserer Gesellschaft verschwenderisch hohen Konsumniveaus, auch und gerade beim Urlaubs-, Freizeit- und Mobilitätsverhalten allgemein.
Wird nicht gern gehört und gelesen. Ist aber so. Wahrheiten sind halt unangenehmer als Beschönigungen, deshalb kommen sie denen, die (wieder) gewählt werden wollen, auch so selten über die Lippen.
Es braucht ein mehrfaches Rrrrunter:
Der Energie- und Ressourcenverbrauch muss drastisch rrrrunter.
Rrrrunter mit den offenen und verdeckten Subventionen für den Auto- und Flugverkehr sowie die agrarindustrielle Intensivlandwirtschaft.
Rrrrunter mit Flugreisen und Autofahrten, wo es gute Alternativen zu Fuss, per Rad, mit Bus und Bahn gibt.
Rrrrunter mit dem Fleischkonsum.
Rrrrunter mit dem Kauf von energieaufwändig hergestellten abfalllastigen schwer zu recycelnden und oft überflüssiges Nippes-, Deko- und kurzlebigen - auch elektronischen - Modeartikeln sowie Wegwerfartikeln aller Arten.
Rrrrunter auch mit Anschaffung und Betrieb unnötiger oder unnötig verbrauchsstarker bzw. -intensiver motorisierter oder motorbetriebener, Elektro- und Elektronikgeräte.
Die Politik hat beim politischen Tagesgeschäft wie bei allen politischen wie behördlichen Entscheidungen, beim organisatorischen und Verwaltungshandeln deren Vereinbarkeit mit dem Erreichen der aus übergreifender gesamtökologischer Sicht gebotenen offiziellen Energiewende-, Biodiversitäts- und Klimaschutzziele zu implementieren. Sie hat diese Vereinbarkeit generell und immer einzuhalten und sicherzustellen, ausdrücklich als Querschnittsaufgabe und somit als integraler Bestandteil jeden ministeriellen wie behördlichen Handelns.
Völlig unzweifelhaft obliegt dies - mit durchgängig umfassender vorbildhaft-umweltverträglicher fairer Beschaffungspraxis - daher zuvorderst, in allererster Linie und zuallererst der gesamten öffentlichen Hand einschliesslich aller Ministerien und deren nachgeordneten Behörden, Universitäten, Hochschulen, Sozialversicherungsträgern und Sparkassen bis hin zu Landkreis-, Gemeinde- und Stadtverwaltungen als Träger von Kliniken, Schulen, Vorschuleinrichtungen und Kindergärten oder Stadtwerken, städtischen Unternehmen bzw. Beteiligungsgesellschaften sowie den Kirchen.
Immerhin lösen die Aufträge der öffentlichen Hand 14 % der Wirtschaftsleistung in der EU aus, die somit durch diese ökologierelevant zu beeinflussen sind. Sie hat zwingend und schon von Verfassung und Gesetzes wegen eine klare Vorbildfunktion und Vorreiterrolle umweltverträglicher Beschaffung zu erfüllen und private Unternehmen sowie VerbraucherInnen dabei mitzunehmen.
Wir alle, ob Unternehmen oder private VerbraucherInnen sind gefordert, bei unseren tagtäglichen Entscheidungen, bei all unserem Tun achtsam Rücksicht auf unsere Umwelt, auf unsere Mitlebewesen zu nehmen. Nach der jeweils besten ökologischen Praxis zu handeln.
Die alle - uns alle – muss zudem wiederum die Politik dazu animieren, hinlenken, soweit wir es nicht aus eigenem Antrieb, aus eigener Überzeugung, aus Verantwortungsgefühl der Allgemeinheit oder Mitwelt gegenüber, ja nicht einmal vernünftigerweise, ohnehin schon praktizieren.
Indem sie dafür Sorge trägt, dass sich die Verschwendung von Ressourcen nicht mehr finanziell rechnet und lohnt, aber jeder durch gerechte Einkommensverteilung auch befähigt wird, sich sozial- und umweltverträglich-verantwortlich zu verhalten.
Letztendlich ist die Politik nämlich gefordert, durch zielgerichtete Rahmenbedingungen uns Einzelentscheider zum sozial- wie ökologieverträglich-verantwortbaren Verhalten anzuspornen. Finanziell-fiskalisch ganz profan „über den Geldbeutel“. Da schliesst sich der Kreis: wir, die Mitglieder der Gesellschaft, haben von der Politik einzufordern, dass sie uns, den Mitgliedern der Gesellschaft, ein sozial- wie ökologieverträglich-verantwortbares Verhalten abverlangt. Und dass sie jenen von uns, den wirtschaftlich Benachteiligten, die es sich nicht leisten können, dies erst einmal ermöglichen muss.
Die Verantwortlichkeit dafür / dazu liegt unbestreitbar bei der Politik. Doch entlässt dies uns Einzelentscheider nicht aus der Verantwortung, dort wo wir Entscheidungen zu treffen haben und laufend treffen, nach der besten ökologischen Praxis zu handeln. Die Einzelentscheidung kann und soll uns schwerlich die Politik abnehmen. Sie hat jedoch den politischen, den gesetzlichen und den steuerrechtlichen Rahmen so zu setzen, dass sich für alle Einzelentscheider das sozial- und umweltverträglich-verantwortliche Verhalten nicht nur ethisch-moralisch, sondern parallel dazu auch finanziell rentiert.
Dazu eben muss es ganz grundlegend die auf ökologisch-soziale Verteilungsgerechtigkeit gerichteten wirtschafts- finanzpolitischen Rahmenbedingungen eines ökologisch-soziales Steuersystem als Überbau geben.
Wir haben es nicht nötig, zu kaufen, was wir gar nicht brauchen!
Wir ham`s sogar richtig satt!
Nicht nur bei der Demo am 19.Januar in Berlin gegen Gentechnik und die intensiv-industrielle Landwirtschaft mit Pestizideinsatz und Massentierhaltung. Genauso satt haben wir jeglichen unverantwortlichen unverzeih-lichen verschwenderisch hohen Konsum, der den Energie- und Ressourcenverbrauch antreibt und sämtliche Energiewende-, Biodiversitäts- und Klimaschutzziele obsolet macht und mit Karacho an die Wand fährt.
Denn die letztendliche Fahrt-, Reise- und Kaufentscheidung treffen die VerbraucherInnen. Wir alle, jedeR EinzelentscheiderIn. Pro oder Contra Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen als Voraussetzung für Lebensqualität für alle auch in Zukunft. Dafür setzen wir uns übrigens seit langem ehrlich und beständig, beharrlich ein!
Keine schlechte Botschaft doch, dass wir mit einem sozial- wie ökologieverträglich-verantwortbaren Verhalten, einem an die planetaren Grenzen angepassten Lebensstil, ein auskömmliches zufriedenes würdiges gutes schönes Leben führen, ja geniessen können.
In diesem ernsthaft gut-, ja bestgemeinten Sinne beste Grüsse & Wünsche also – für ein friedvolles, gutes, gesundes, glückliches Jahr 2019