Mit ein paar Blühflächen allein lässt sich das Insektensterben nicht stoppen - durchgängige Ökologisierung der Landbewirtschaftung auf der ganzen agrarischen Produktionsfläche alternativlos
Strategien gegen den dramatischen Verlust der Artenvielfalt unseren klappen nicht ohne damit einhergehenden durchgreifende Ökologisierung der Landwirtschaft sowie Reduzierung des Flächen- und Energieverbrauchs. Schmetterlinge, Bienen und andere Arten werden global und regional ausgerottet. Es lassen sich viele Einzelursachen dieses Ausrottungsprozesses auflisten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass unser verschwenderischer, auf unbegrenztem Wachstum beruhender Lebensstil nicht kompatibel mit dem Überleben von Schmetterlingen, Feldhamstern, Igeln und vielen anderen Arten ist. Ob unser Lebensstil sich mit dem Überleben unserer eigenen Spezies verträgt, darf bezweifelt werden.
Überzogenes Konsum,- Verkehrs- und Freizeitverhalten ist gleichermassen Treiber von Verlust an Naturlandschaften und Biodiversität wie des Klimawandels. In Baumärkten und Gartencentern läuft der Verkauf von „Schädlingsbekämpfungsmitteln“ auf Hochtouren. Aber auch die Übermotorisierung mit motorbetriebenen Gartengeräten wird durch derenfast schon aggressiv beworbenes Sortiment befeuert. Da gesellen sich zu lärmenden und stinkenden Laubsaugern oder -gebläsen jetzt noch die immer perfektionierten „besseren“ Mähroboter und Insektenvollhäcksler dazu. Alles wahrlich ein Riesenfortschritt. Zum rasant fortschreitenden Insektensterben nämlich. Das natürlich noch allerlei andere Ursachen hat:
Über Agrosprit aus agrarindustrieller Intensivlandwirtschaft fährt der Bienen- und Faltertod auch im Benzintank mit. Neben dem notwendigen Klimaschutz sowie der Energiewende hilft Energiesparen im Verkehr mit Umstieg auf die umweltverträglichsten Verkehrsträger Fahrrad, Bus und Bahn somit auch dem Erhalt der Artenvielfalt in der Natur. Spritfressende SUVs, Grosskarossen- und Geländewagen-Paraden sind über ihren zu hohen Energieverbrauch mittelbar am Artensterben mitschuldig. Neben dem notwendigen Klimaschutz sowie der Energiewende hilft Energiesparen im Verkehr mit Umstieg auf die umweltverträglichsten Verkehrsträger Fahrrad, Bus und Bahn somit auch dem Erhalt der Artenvielfalt in der Natur.
Mit der Verteilung von Samentütchen, ein paar zusätzlich wären Blühflächen ist es längst nicht mehr getan. Die Stadt darf sich bei der Bauleitplanung nicht vor verbindlichen Vorgaben als Mindestanforderungen drücken: Durchlaufende Zaunsockel und Gartenmauern und Einsatz von Pestiziden und Fungiziden müssen gerade bei Neubauten verbindlich ausgeschlossen werden.
Bienen, Schmetterlinge, und Vögel brauchen darüber hinaus zum Überleben Hilfe durch uns Menschen als VerbraucherInnen: Per gezieltem Kauf von Lebensmitteln, Obst und Gemüse aus biologischem Anbau“. Denn Bio-Landwirte verzichten auf chemische Pestizide und Herbizide; diese Gifte vernichten nicht nur die Futterpflanzen vieler Bienen, sondern schaden ihnen auch ganz direkt. Auch den verschiedenen Wildbienenarten ist mit naturnahen Gärten und Grünflächen sowie biologischen Anbauflächen ohne Gifteinsatz, dafür aber mit artenreichen Feldrändern, am besten geholfen. Aber auch ein Runter mit dem Fleischkonsum sowie mit Flugreisen und Autofahrten, wo es gute Alternativen zu Fuss, per Rad, mit Bus und Bahn gibt, braucht es dringend.
Allesamt, zusammen, sind die Teilaspekte überzogenen Konsumverhaltens jedoch die Treiber von Verlust an Biodiversität wie gleichermassen des Klimawandels. Wichtigste Stellschrauben somit für den Umbau unserer Wachstums- und Konsumgesellschaft, zur Transformation unserer Wirtschaftsweise zu einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft, die grundlegende Prinzipien umsetzt: Jenes der ökologisch-sozialen Kostenwahrheit und Kostengerechtigkeit sowie das Vorsorge- und Verursacherprinzip. Dass sich sozial- und umweltverträglich-verantwortliches Verhalten auch finanziell rechnet und lohnt - und nicht wie bisher oft die Verschwendung von Ressourcen. Das Prinzip „Gewinne privatisieren – Schäden und Kosten sozialisieren“ dagegen hat schon sich bisher schon schlimm genug ausgewirkt. Auch bei der Artenvielfalt von Bienen, Schmetterlingen und Vögeln.