Politik muss durch stringente Rahmenbedingungen und Vorgaben höchstmögliche ökologische Standards durchsetzen - Prinzip der Freiwilligkeit ist im Umwelt-, und Klimaschutz kläglich gescheitert
Das Prinzip der Freiwilligkeit ist im Umwelt-, und Klimaschutz, gerade auch bei der Flächenressourcenschonung, kläglich gescheitert. Das von den Regierungsvertretern propagierte Setzen auf Freiwilligkeit kann nicht zielführend sein, es hat sich längst als nicht zielführend erwiesen.
Die vielerorts wie Krebsgeschwüre ausufernden flächenintensiven Einfamilienhaus- und Gewerbegebiete inclusive ihrer flächenfressenden Anhängsel, Stellplätze und Parkplätze in grosser Zahl, zeugen weithin sichtbar davon.
Wenn sich die Gemeinden im Werben um Ansiedler / Bauwerber unter der Floskel / Formel „Die gewählte Bauweise wurde nachfrageorientiert festgesetzt“ allen möglicherweise von diesen vorgebrachten „Wünschen“ bezüglich möglichst weniger Vorgaben schon vorauseilend beugen, indem sie von vornherein auf gebotene Vorgaben verzichten, befeuern sie einen untragbaren interkommunalen Unterbietungswettbewerb. Bezüglich erforderlicher ökologischer Standards.
Wenn die Gemeinden Bauflächen mit modernen flächensparenden verdichteten Bebauungskonzepten anbieten und damit die Knappheit der Ressource Boden betonen würden anstatt sie zu ignorieren, würden sie durch aktive zukunftsverträgliche Angebotsgestaltung auf dem Grundstücks- und Wohnungsmarkt auch helfen, die Nachfrage in Richtung solcher zukunftsfähigeren Wohn- und Siedlungsformen zu verschieben.
Solange sie mit dem Angebot ausschweifender flächenintensiver Einfamilienhaus-Baugebiete oft ohne ausreichenden ÖPNV-Anschluss - oft genug auch noch aktiv dafür werbend – auf dem Markt auftreten, signalisieren sie der Bevölkerung sowie Wohnungsinteressenten fälschlicherweise und zu Unrecht, dass der bisher gewohnte anhaltende Flächenressourcenverbrauch unproblematisch sei.
Insofern stehen die Gemeinden als diejenigen, die das Baulandangebot steuern, als wichtiger Treiber des Flächenressourcenverbrauchs in der besonderen Pflicht, nicht auf überkommene nicht nachhaltige Nachfragemuster zu setzen. Und diese praktisch auch noch proaktiv durch Werben für ihre Einfamilienhaus-Baugebiete zu bedienen und zu pflegen, sondern durch das Angebot nachhaltiger Wohn- und Siedlungsmodelle mit den Mitteln einer durchgängig vorbildlich ökologisch-nachhaltigen Bauleitplanung zu einer entsprechenden Nachfragesteuerung beizutragen.
Doch freiwillig verzichtet kaum eine Gemeinde auf dieses unsägliche Flächendumping. Sichtbar landauf landab, wie diverse Negativbeispiele zeigen.
Die Politik muss durch stringente Rahmenbedingungen und Vorgaben höchstmögliche ökologische Standards durchsetzen: Bei der Flächenressourcenschonung und auch in vielen anderen ökologierelevanten Bereichen.
Die letztendlich höchste Notwendigkeit und Dringlichkeit besteht darin, das Wirtschaften mit den Erfordernissen zum Flächenressourcen-, Biodiversitäts- und Klimaschutz und zum Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen in Einklang zu bringen. Das muss in ein intelligentes ökologisch-soziales Steuer- und Finanzsystem eingebettet werden, das den "Faktor" menschliche Arbeit grundsätzlich entlastet und den Flächen-, Energie- und Ressourcenverbrauch verteuert. Das „globalsteuernd“ wirkt, da Produzenten und VerbraucherInnen Entscheidungen natürlich weiterhin nach marktwirtschaftlichen Prinzipien treffen sollen, aber unter Rahmenbedingungen, die die ökologischen Grenzen beachten.