Kreisvorstandssitzung Erkenntnisse aus der Tagung des BN-Landesarbeitskreises Abfall / Kreislaufwirtschaft beim ZAW und vom Konsortiumstreffen des Projekts VerPlaPoS in Stuttgart
Naturschützer erledigen Amphibienrettung als eine gesamtgesellschaftliche Artenschutz-Aufgabe
Keine Alternative zum Energiesparen und zur deutlichen Erhöhung der Energieeffizienz zum Erreichen der Biodiversitäts-, Klimaschutzziele
Höchste Notwendigkeit und Dringlichkeit, das Wirtschaften mit den Erfordernissen zum Klimaschutz und zum Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen in Einklang zu bringen
Nicht ausreichend nachhaltiges Produzenten- und Konsumentenverhalten führt zur Notwendigkeit zur Klärschlammverbrennung
Bericht vom Konsortiumstreffen des Projekts VerPlaPoS (Verbraucherreaktionen bei Plastik und dessen Vermeidungsmöglichkeiten am Point of Sale) Ende Februar in Stuttgart.
Herausragender Beitrag des umfassenden Einsatzes von Recyclaten zur Energieeinsparung
Erkenntnisse aus etlichen Veranstaltungen standen bei der März-Kreisvorstandssitzung des BUND Naturschutz (BN) im Focus: Der 2. BN-Kreisvorsitzender Johann Meindorfer war als Vertreter des BUND Naturschutz beim Konsortiumstreffen des Projekts VerPlaPoS (Verbraucherreaktionen bei Plastik und dessen Vermeidungsmöglichkeiten am Point of Sale) Ende Februar in Stuttgart. Er brachte dort die zentrale Wichtigkeit der Umstellung von Verpackungen so weit wie möglich auf Recyclingpapier und Recyclingkunststoffe ein. Ein umfassender Einsatz von Recyclaten könne einen herausragenden Beitrag zur Energieeinsparung leisten.
Vorab müsse der Verpackungsaufwand seitens der Herstellerbetriebe und Einzelhandelsketten unterschiedlichster Branchen so weit wie möglich auf das unabweisbar nötige Maß reduziert werden. Genauso dürften nur noch recyclinggerechte Monomaterialien mit eindeutiger Kennzeichnung anstatt kaum stofflich verwertbarer Verbundmaterialien verwendet werden.
Wirklich wirksamer Klimaschutz gelinge nicht ohne Ausschöpfung aller Energieeinsparungspotentiale auch beim Materialeinsatz, mithin seien Abfallvermeidung sowie umfassender Einsatz von Recyclaten hochgradig ökologie- und klimarelevant.
BN-Kreisvorsitzender Andreas Molz betonte, dass ehrenamtliche Naturschützer mit der Amphibienrettung eine gemeinnützige Artenschutz-Aufgabe erledigen und sprach allen Helfern hohe Anerkennung für ihren Einsatz aus.
Vorstandsmitglied Ernst Baumgartner äußerte absolutes Unverständnis darüber, dass bisher niemand aus der Politik die Initiative zum dauerhaften Erhalt der Eingrünungs-Gehölzpflanzungen von Freiland-Photovoltaikanlagen über deren Betriebsdauer Anlage hinaus ergriffen habe. Man solle diese Chance zur Rettung der biologischen Vielfalt, der Biodiversität nicht entgehen lassen und könne allein mit schon vorhandenen Gehölzstrukturen auch als Biotopvernetzung dem Anliegen des erfolgreichen Volksbegehren „Artenvielfalt & Naturschönheit in Bayern – Rettet die Bienen!“ zumindest in kleinen Teilen Rechnung tragen. „Ein kostengünstiger Beitrag auch zum Stoppen des Insektensterbens,“ so Baumgartner. Freiland-Photovoltaikanlagen trügen im Gegensatz NaWaRo-„Bio“gasanlagen aus der agrarindustriellen Intensivlandwirtschaft ohnehin zum Erhalt der Artenvielfalt bei.
„Es darf bei der Energiewende allgemein auch nicht mit dem bloßen Austauschen eines Energieträgers gegen einen anderen sein Bewenden haben, zumal die fossilen Energieträger Kohle, Erdöl und Erdgas als Klimakiller bekannt sind“, so Meindorfer. „Zudem ist der agrarindustrielle Intensivanbau nachwachsender Rohstoffe mit Schadstofffreisetzung in Form von massivem Pestizid- und Industriedüngereinsatz mit der Folge von Grund- bis zu Trinkwasserverschmutzung keine Alternative zum Energiesparen und zur deutlichen Erhöhung der Energieeffizienz“.
Doch die letztendlich höchste Notwendigkeit und Dringlichkeit bestehe darin, das Wirtschaften mit den Erfordernissen zum Klimaschutz und zum Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen in Einklang zu bringen. Das zeige sich auch darin, dass nicht ausreichend nachhaltiges Produzenten- und Konsumentenverhalten zur Notwendigkeit zur Klärschlammverbrennung führt, weil es sich für wenig ökologisch sensible Marktteilnehmer nach wie vor schlicht auszahlt.
Das müsse über ein intelligentes ökologisch-soziales Steuer- und Finanzsystem geändert werden, das den "Faktor" menschliche Arbeit grundsätzlich entlastet und den Energie- und Ressourcenverbrauch verteuert. „Weil es globalsteuernd wirkt und Entscheidungen der Produzenten und VerbraucherInnen natürlich weiterhin nach marktwirtschaftlichen Prinzipien fallen sollen, aber eingebettet in Rahmenbedingungen, die die ökologischen Grenzen beachten“, fasste Meindorfer zusammen.