Politische Protagonisten der Bioökonomie hätten erstmal den Flächenverbrauch im Bau- wie Verkehrssektor zu stoppen
Leserbrief zum Bericht „Bioökonomie begreifbarer machen“ vom 18.03.24
Die Entscheidungsträger in Bund und Bundesländern, Gesetzgeber und Regierungen, mithin die bayerische Staatsregierung, haben die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, die sicherstellen, dass die Bioökonomie nicht die Intensivierung der Landnutzung, der Landwirtschaft zu Lasten der biologischen Vielfalt vorantreibt.
Sie haben geeignete Vorsorge zu treffen, dass die biobasierte Wirtschaftsweise nicht auf Kosten der Biodiversität geht.
Anzufangen damit, dass die zugrundeliegende landwirtschaftliche Urproduktion nach den Grundsätzen der ökologischen Landwirtschaft basieren muss und zu erfolgen hat.
Es führt eben kein vernünftiger Weg vorbei an der bestmöglichen Schonung der uns Menschen obliegenden diversen Schutzgüter Klima, Biodiversität, Boden, Wasser und Luft als natürliche Lebensgrundlagen mit nachhaltigem Wirtschaften von Anfang an, von der landwirtschaftlichen Urproduktion an.
Spätestens jetzt muss jeglicher Ansatz zum Eindämmen der derzeitigen Krisensituation mit höchst fahrlässigem lebensbedrohlichem Überschreiten der ökologischen planetaren Belastungsgrenzen höchstmöglichen Nachhaltigkeitsanforderungen genügen.
Gerade beim Aufbau „biobasierten“ Wirtschaftszweiges, der auf Biotechnologie / Bioökonomie fussen soll, sind das unabweisbare ökologische Erfordernisse und Notwendigkeiten.
Nur darauf kann ernstgemeinte Bioökonomie basieren, wenn sie die in ökologischer Gesamtsicht gebotenen ökologischen Verträglichkeits- und Belastungsgrenzen einhalten will, die uns die planetaren Grenzen setzen.
Wollte sie dies nicht, wäre sie nur ein weiterer fragwürdiger bis untauglicher Ansatz zum Eindämmen der Klima- und Biodiversitätskrise, mit der (je nach Sichtweise gut oder schlecht) verschleierten Absicht, dass wir dies unverantwortbare Konsum,- Wachstum- und Wegwerfgesellschaft weiterlaufen lassen können mit der wir uns über den masslosen Überkonsum die Klima-, die Biodiversitäts- und letztendlich der Konsumkrise als Mutterkrise der letzteren eingebrockt haben.
Bioökonomie ist ebensowenig eine Unendlich-Rohstoffquelle wie die als „Quasi-Unendlich-Energieträger“ propagierte Atomkraft eine Unendlich-Energiequelle war und ist.
Und neue Anbauflächen werden nicht unendlich zur Verfügung stehen.
Da die Bioökonomie in Flächenkonkurrenz zu Nahrungsmittelproduktion Energiegewinnung steht, hätten deren politische Hauptprotagonisten zuerst mal den Flächenverbrauch im Bausektor wie im Verkehrssektor zu stoppen.
Auch durch Verzicht auf weiteren naturzerstörenden und flächenfressenden Autobahn- und Fernstrassenbauprojekte sowie immer mehr ausufernde grossflächige überdimensionierte Einfamilienhausgebiete