BN erinnert an seinen ersten Wertstoffhof in Straubing, der zu Verhinderung einer Mülldeponie im Spitalwald bei Gschwendt beitrug
Der BUND Naturschutz (BN) erinnert an die Verhinderung einer Mülldeponie im Spitalwald bei Gschwendt, wozu auch sein in Eigenregie betriebener erster Wertstoffhof in der Stadt Straubing im ehemaligen Dietl-Bräu an der Regensburger Strasse beitrug.
Die Deponie Gschwendt konnte nicht zuletzt durch den politisch-juristisch versierten und höchst engagierten Einsatz der früheren Straubinger ÖDP-Stadträtin Luitgard Engel und ihres Mannes Albert Engel verhindert werden, aber auch durch das praktische Vorgehen des BN bei der Getrennterfassung und sortenreinen stofflichen Verwertung von Abfällen.
Beispielgebend etwa mit dem ersten Wertstoffhof in der Stadt Straubing im ehemaligen Dietl-Bräu an der Regensburger Strasse, der jahrelang vom BN in Eigenregie betrieben worden war.
Der heutige 2. BN-Kreisvorsitzende Johann Meindorfer erreichte bereits in den frühen 1980 Jahren mit bundesweiten Anschreibeaktionen an Molkereien die erste Kennzeichnung von Plastikverpackungsbechern für Molkereiprodukte wie Joghurt, Quark, Kefir, Schlagsahne oder Sauerrahm mit Aufdruck oder Einprägen der jeweilig verwendeten Kunststoffsorte auf den Verpackungen.
Er war Ideengeber, Begründer und praktischer Umsetzer des ersten Wertstoffhofes; der damalige 1. BN-Kreisvorsitzende Franz Wiegand konnte Gebäulichkeiten, Personal aus dem städtischen sozialen Förderprogramm Hilfe zur Arbeit und aus Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) rekrutieren
Damit ist der erste Wertstoffhof in der Stadt Straubing im ehemaligen Dietl-Bräu an der Regensburger Strasse mit der bayernweit ersten Getrenntsammlung von sortierten Post-Consumer PP- und PS-Behältern entstanden, von dem dann auch die erste komplette Lastzugladung Post-Consumer Styroporformteile aus Haushalten und Gewerbe zum Recycling erfolgreich auf die Reise geschickt wurde. Beides hat mit einer durchorganisierten Sichtprüfung und Nachsortierung gut geklappt. Das sortenreine PP- und PS-Material konnte dünnwandigen Nonfood-Artikeln weiterverarbeitet werden.
Dass Abfallvermeidung und -verwertung von der Bevölkerung so gut praktiziert würden, dass sie sogar eine Restmülldeponie überflüssig werden liessen, wurde gerade von CSU-Politikern aus Stadt und Landkreis lange in Abrede gestellt.
Neben dieser historischen Ergänzung gelte es aber darauf hinzuweisen, dass auch 35 Jahre nach dem Müll-Volksbegehren und dem Inkrafttreten des Bayerischen Abfallgesetzes immer noch deutliche Defizite bei Vollzug und Umsetzung der Vorgaben zum umweltfreundlichen Beschaffungswesen bestehen.
„Es wird weiter geschlampt auf allen Ebenen,“ so Meindorfer. Viele staatliche und kommunale Behörden und Dienststellen der öffentlichen Hand kommen der Verpflichtung zur vorbildhaft umfassenden umweltfreundlichen und fairen Beschaffung, Bewirtschaftung, Unterhaltung und Pflege der Liegenschaften derzeit noch nicht hinreichend nach. Dies – unter „politischer Schirmherrschaft“- ist nicht hinnehmbar. Zumal auch grosse Energiesparpotentiale nicht ausgeschöpft werden, die aber im Zuge einer wirklichen Energiewende zwingend zu heben wären, geht diese Verweigerung vieler staatliche und kommunaler Behörden und Dienststellen, aber auch der öffentlich-rechtliche Sozialversicherungsträger, Sparkassen und sonstiger Körperschaften nicht an. Die stehen hier sogar in besonderer Verantwortung und haben eine Vorbildfunktion zu erfüllen.