BUND-Bilanz 2024: Etliche positive oder akzeptable städtebauliche Entwicklungen
Negative Stellungnahme zu Flutpolder in der Öberauer Schleife abgegeben
Noch viel Luft nach oben bei Flächenausnutzung und umweltverträglicher Beschaffungspraxis
Zur Planung eines Flutpolder in der Öberauer Schleife hat die Kreisgruppe Straubing-Bogen des BUND Naturschutz eine negative Stellungnahme abgegeben. Die komplette alte Donauschleife bei Öberau ist Ausgleichsfläche für die Staustufe Straubing. Ausserdem fordert der BN, dass das Wasser in ganz Bayern in der Fläche zurückgehalten wird und nicht nur an der Donau in paar Flutpoldern.
„Für Starkregen sind sie wirkungslos und bei einem Extremhochwasser sind sie nach ein paar Stunden vollgelaufen und bieten aus unserer Sicht nur eine Scheinsicherheit,“ bilanziert 1. BN-Kreisvorsitzender Andreas Molz den dazu 2024 stattgefundenen Erörterungstermin.
In keiner Gemeinde seien Beschaffung und Verpflegung für Schulen, Kitas und Sozialeinrichtungen umfassend auf gesunde qualitätsvolle faire Bio-Lebensmittel, -Getränke und -Textilien aus dem ökologischen Landbau umgestellt.
Immer noch würden heutzutage in den meisten Landkreisgemeinden leider viel zu wenig ökologierelevante Vorgaben in die Bebauungspläne Eingang finden, musste man feststellen, so auch ganz prominent beim BMW-Batteriewerk Strasskirchen. Die Realisierung des Bahnanschlusses Generalsanierung sei noch immer nicht zugesichert worden.
„Die Ausweisung von ausgedehnten flächenintensiven Einfamilienhausgebieten mit nur eingeschossigen Bebauung an der Peripherie ohne ausreichende erschliessbare ÖPNV-Nutzerpotentiale oder ohne ausreichend attraktive ÖPNV-Angebote bzw. ohne ausreichende Bedienungshäufigkeit war auch 2024 noch an der Tagesordnung,“ konstatiert die BN-Kreisgruppe.
Mehr an Höhenentwicklung hätte man sich auch in der Stadt gewünscht, so etwa in den Baugebieten Stutzwinkel oder Geltolfinger Rennweg, wenngleich man etliche positive oder akzeptable städtebauliche Entwicklungen sieht.
Dazu gehörten die Bebauung zwischen Michaelsweg und Allachbach, an der Friedhofstrasse sowie an der Persiluhr.
Insgesamt ist noch eine stringentere Flächenausnutzung nötig, damit Freiflächen an anderer Stelle vor Versiegelung verschont werden,“ betont 2. BN-Kreisvorsitzender Johann Meindorfer.
Dringend sei eine zügigere Umsetzung des vom Stadtrat einstimmig beschlossenen Konzept für die Stadtverwaltung Straubing zur Beschaffung nach ökologischen und sozialen Gesichtspunkten
Da hätte man sich 2024 mehr gewünscht.
Noch viel Luft nach oben gebe es für den Einsatz von Bio-Lebensmitteln oder Recyclingbaustoffen.
Vom Ostbayerischen Recyclingbaustoff-Aufschlag des Baustoff Recycling Bayern e.V. und des BN nahmen die rund 100 Akteure aus der Bau- und Recyclingwirtschaft, aus Planungsbüros sowie der Bau-, Naturschutz- und Umweltverwaltung die Botschaft mit, die Bauwirtschaft in Zukunft am Einsatz ressourcen-, flächen-, energie- und umweltschonender Sekundärbaustoffe nicht mehr vorbeikommen wird.
Dies war neben dem Ökomarkt die besucherstärkste Veranstaltung 2024, gefolgt von der Besichtigung der Holzbackstube Bio.