Einigkeit bei Austausch von BN, Baustoffrecycling Bayern e.V. und Stadtvertretern

Einsatz von Recyclingbaustoffen soll vorangebracht werden
Bei einem Austausch von BUND Naturschutz, Baustoffrecycling Bayern e.V. städtischen Fachstellen sowie des ZAW am Dienstag, den 18.03.2025, im Foyer des Straubinger Klärwerks bestand Einigkeit, dass Einsatz von Recyclingbaustoffen stark vorangebracht werden soll.
Als ausgewiesener Experte überzeugte der Geschäftsführer des Baustoffrecycling Bayern e.V, Stefan Schmidmeyer, mit einer Präsentation der Einsatzpotenziale sowie erfolgreicher Einsatzprojekte für Recyclingbaustoffe und der Möglichkeiten, diese Potenziale auch in öffentlichen Ausschreibungen zu nutzen, rund 25 Teilnehmer. So wurden und werden z.B. auf dem Gelände der Bayernkaserne München ca. 75% der alten Bausubstanz (ca.1,2 Mio. Tonnen) vor Ort wiederverwendet, ca. 600.000 to zu hochwertigen, zertifizierten Sekundärbaustoffen aufbereitet und zum Einsatz als Straßenbaumaterial, als Pflanzgranulate, für die Betonherstellung oder für den Erd- und Tiefbau genutzt.
Dies hatte er schon 2024 beim Ostbayerischen Recyclingbaustoff-Aufschlag im Rittersaal getan, vertiefte nun aber vor Vertretern städtischer Fachstellen, des ZAW sowie des Landkreises die zwar
komplexen, aber durchaus umsetzbaren Regelungen zu Lagerung, Aufbereitung und hochwertigen Verwertung von Bodenaushub und anderen Ersatzbaustoffen (z.B. Recyclingbaustoffen).
Hier äusserten etliche Teilnehmer Wünsche für die Vereinfachung der Prüfvorschriften und Dokumentation beim Umgang mit Bodenaushub und anderen Ersatzbaustoffen, insbesondere z.B. zur Beprobung gerade von Kleinmengen.
Dass aber die Vorgaben zur vorbildhaft umfassenden vorrangigen Verwendung von recycelten Produkten sinnvoll, wichtig und vollkommen berechtigt sind, daran liess 2. Kreisvorsitzender Johann Meindorfer keinen Zweifel.
Schmidmeyer berichtete aus seinem reichen bayernweiten Erfahrungsschatz von vereinzelten Fällen, wo Planungsbüros wegen der von der Bausumme abhängigen Honorare an sich teurer angebotenen Primärbaustoffen entgegen den rechtlichen Vorgaben nicht Sekundärbaustoffen den Vorzug gaben, was für den BN untragbar ist.
Generell sei von den öffentlichen Auftraggebern auf den Vorrang von Recyclingbaustoffen zu pochen. Sekundärbaustoffe müssten in allen Ausschreibungsunterlagen enthalten sein.
Über die Baubeschreibung und das Leistungsverzeichnis seiner Ausschreibung könne jeder Auftraggeber gezielt die Entsorgung von Bodenaushub und anderen Bauabfällen im Sinne der gesetzlich verpflichtenden Abfallhierarchie in das Recycling lenken sowie die Nachfrage nach und den Einsatz von Sekundärbaustoffen steigern. Zudem könne er über sogenannte Umweltkriterien (z.B. Substitutionsquoten) auch zusätzliche Anreize schaffen, um die Nachhaltigkeit und die Kreislaufwirtschaft auf seinen Baumaßnahmen zu fördern und voranzubringen.
Es muss das Ziel aller Beteiligten sein, alle Möglichkeiten für die vorrangige Verwendung von Bodenmaterialien und anderen Sekundärbaustoffen voll auszuschöpfen. Darin waren sich Tiefbauamtsleiterin Cristina Pop, Schmidmeyer und Meindorfer einig.