BUND und VCD rufen zum Unterzeichnen der GdP-Petition für ein bundesweites Böllerverbot auf
Nach den jüngsten Vorkommnissen an Silvester mehreren toten Menschen vielen toten Tieren Verletzten bei Feuerwehr, Polizei- und Rettungskräften unterstützen BUND Naturschutz und Verkehrsclub Deutschland VCD die von der Gewerkschaft der Polizei GdP gestartete Petition für ein bundesweites Böllerverbot.
Sie rufen zum Unterzeichnen unter innn.it/boellerverbot auf.
„Denn wir können nicht tatenlos zusehen, wie jedes Jahr Leben und Gesundheit von zigtausenden Menschen Wildtiere durch frei verkäufliche Pyrotechnik mutwillig und fahrlässig gefährdet wird,“ so die Begründung.
Die Silvesterknallerei sei eine starke Belastung für viele Wildtiere in Städten und Siedlungen sowie an Waldrändern.
So werden Vögel von ihren Schlafplätzen aufgescheucht und steigen hoch in die Luft, wobei sie ihre im Winter benötigten Energiereserven verbrauchen. Auch Familienverbände werden durch die Flucht auseinandergerissen. Winterschlaf haltende Wildtiere wie Igel verbrauchen viel mehr Energie, wenn sie aufgeschreckt werden. Die hellen Blitze, der Lärm und der beißende Rauch bedeuten riesigen Stress für die Tiere.
Böller verschrecken Haus- und Wildtiere, setzen eine Menge an gesundheitsbelastenden Chemikalien frei, mit Silvester-Knaller-Chemie-Müll übersäte Wege und Strassen führen ins neue Jahr. Die Luft um Mitternacht ist "zum Schneiden", die Augen brennen und es kratzt im Hals, weil die Belastung der Luft mit Schadstoffen explosionsartig ansteigt. Zu großen Teilen besteht der Feuerwerksqualm aus Feinstaub, dessen Einatmen von Beeinträchtigungen der Atemwege über einen erhöhten Medikamentenbedarf bei Asthmatikern bis zu vermehrten Krankenhausaufnahmen wegen Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Problemen führen kann.
In den Tagen nach Silvester müssen die Kommunen tausende Tonnen Müll beseitigen. In den bayerischen Städten ist zum Jahresanfang viel Müll angefallen wie sonst nie.
„Wenige Minuten Silvesterknallerei haben nicht nur weitreichende ökologische Folgen, bilanziert der 2. BN-Kreisvorsitzende Johann Meindorfer, der als Mitarbeiter im BN-Landesarbeitskreis Verkehr und VCD-Sprecher die Sicherheit im öffentlichen Raum im Blick hat:
„Gewalt gegen Einsatzkräfte ist der schlicht nicht hinnehmbare Gipfel der Verrohung. Die Polizeibeamten brauchen wir einsatzfähig im Strassenraum, im Umfeld von Bahnhöfe, in vielen öffentlichen Bereichen“.
Bahnhöfe, Verkehrsstationen oder gar ganze Stadtviertel dürften nicht zu No-Go-Areas werden; weder an Silvester noch das ganze Jahr über.
„Nur dann kann man den nötigen Umstieg auf Bus und Bahn bewerkstelligen.
Ein bequem zugängliches attraktives Bahnangebot mit einem Bahnhofsumfeld, das ein optimales Sicherheitsgefühl und hohe objektive Sicherheit bietet, sind oft vernachlässigte Faktoren, ja Grundvoraussetzungen für den Umstieg vom Auto zu umweltfreundlicheren Verkehrsträgern Füsse, Fahrrad, Bus und Bahn“ , so der VCD-Sprecher.
Strafverschärfungen dürften da zum Schutz unserer Rechtsordnung sowie der Demokratie nicht länger tabu sein.