Grandioser Vortrag von Ralph Sturm zu Vögeln und Schmetterlingen - BMW-Ansiedlung nur mit Bahntransport und optimaler Flächenausnutzung
Ralph Sturm zeigte nicht nur seine hochwertigen Aufnahmen aus dem Bereich Wiesenfelden, sondern ergänzte sie mit packenden Geschichten und zog so die Besucher in seinen Bann. Er machte auch auf den schleichenden Schwund von Arten aufmerksam, der gerade bei Vögeln wie Kiebitz und Lerchen und bei Schmetterlingen jedem auffällt, der die Verhältnisse von früher kennt. Er wurde mit einem großen Applaus bedacht.
Nach dem Jahresrückblick ging der Vorsitzende Andreas Molz auf die Aktivitäten der Kreisgruppe im Naturschutzgebiet Brandmoos in Wiesenfelden ein. Hier wurden in den letzten Jahren Gehölze zurückgenommen, um lichtbedürftigen Moorarten wie Wollgras und Torfmoose zu fördern. Außerdem wurde versucht, die Fichte zu entfernen und dafür Buche, Tanne und Eiche zu pflanzen und den natürlich vorkommenden Moorbirken Platz zu machen.
Hier soll heuer über den Landschaftspflegeverband die dringend notwendige Wiedervernässung endlich fortgesetzt werden, damit das Brandmoos auch in Zukunft nicht austrocknet.
Kreisvorsitzender Andreas Molz griff danach zwei Wortmeldungen auf, die die Verhinderung des neuen BMW-Werks bei Straßkirchen forderten: Nur ein erfolgreiches Bürgerbegehren könnte das Werk stoppen.
Der BN könne nicht einfach nach dem Sankt-Florian-Prinzip auf andere Standorte verweisen, wo womöglich ökologisch wertvollere Flächen zerstört würden. Ein ergebnisoffenes Raumordnungsverfahren sei zwingend erforderlich.
Im Fokus des BUND Naturschutz stehen laut dem 2.Kreisvorsitzenden Johann Meindorfer standortunabhängig ein Höchstmaß an Flächenausnutzung, hochwertige Ausgleichsmaßnahmen und die Nutzung der Bahn.
Politik und Genehmigungsbehörden müssten einen Realausgleich neu versiegelter Fläche gegen Entsiegelung anderer Flächen vorgeben.
„Schon die beschönigende Visualisierung zeigt: Da werden sogar die Büro- und Verwaltungsgebäude ebenerdig auf eigens versiegeltem Boden dargestellt anstatt in die Höhe zu gehen, z.B. über den Produktionshallen,“ kritisierte Meindorfer.
Die Forderung aus dem Publikum, oberirdische Parkplätze zu verhindern, bekräftigte er mit der Forderung nach einem umweltfreundlichen betrieblichen Mobilitätskonzept unter Einbindung des vorhandenen Bahn- und ÖPNV-Angebots, das auch den Bahnhofs Strasskirchen einschließt.
Den Bahnanschluss des Werks braucht es vor allem für die großen Transportmengen an Vorprodukten aus Ungarn, für den sich auch Verkehrsminister Bernreiter einsetzen muss. Da müsste der Bau von Straßen zurückstehen.
Da ein neuer Bahnanschluss lange Vorlaufzeiten von etlichen Jahren hat, sind bis dahin kombinierte Verkehre (KV) mit Hauptlauf auf der Schiene erforderlich. Die müssten daher nach Fertigstellung des KV-Terminals am Straubinger Hafen abgewickelt werden.
Für Zwischenwerksverkehre nach Regensburg, Dingolfing, Landshut und München ist der geplante Bau der Verbindungskurve bei Plattling zusammen mit Einsatz innovativer Containertriebzüge eine zwingend von BMW zu verfolgende Option.