BN zur Grillsaison kein Fleisch aus Massentierquälerei - der Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen aus industriellen Tierhaltungen trotzen
Immer mehr VerbraucherInnen haben Salmonellen-Eier-, Agrarindustrie- und Antibiotika- Massentierhaltungs-Skandale satt, auch weil sie das Leiden der Nutztiere in ihren Käfigen nicht mehr ertragen und mit ihrem Gewissen vereinbaren können. Auch wollen sie die Versorgung mit sauberem Trinkwasser für sich und ihre Kinder und Enkel nicht weiter durch die agrarindustrielle Intensivlandwirtschaft aufs Spiel gesetzt sehen. Damit deshalb niemand auf den Grill-Genuss verzichten muss, klärt der BUND Naturschutz (BN) über leckere Alternativen zu Billig-Fleisch aus dem Discounter hin: Wer bei der sommerlichen Grillparty Bio-Würste oder Steaks auflegen möchte, kann in den Kühlregalen der Bio-Läden mittlerweile eine große Auswahl finden. Die Naturkost-Märkte warten mit traditionellen „Nürnbergern“ auf; es gibt Geflügel- und Lammbratwurst und würzige Kreationen wie Käsegriller, aber auch jede Menge Soja-Bratteilchen. Jede Vegetarierin und jeder Vegetarier erspart nicht nur den Tieren entsprechendes Leiden, sondern auch der Umwelt durch seinen Fleischverzicht klimaschädliche Emissionen von Methangas, das in der Nutztierhaltung und der Fleischproduktion entsteht und spart ebenso Energie in der Nahrungsmittelproduktion ein Vegetarisch Grillen mit Bio-Soja-Würstchen oder Bio-Gemüse sei daher im Sinne von Mensch und Tier optimal. Und alle Fleisch-Griller sollten statt Billig-Fleisch vom Discounter lieber qualitätvolles und tierschutzgerecht erzeugtes Bio-Fleisch kaufen. Das sei neben den gesundheitlichen Vorteilen ein gewichtiger Beitrag zum Klimaschutz, informiert der BN, denn die Bio- Landwirtschaft verursacht durch Verzicht von energieintensiv hergestellten Industriedüngern und Spritzmittel sowie durch schonende Bodenbewirtschaftung mit hoher CO2-Bindung im Humus eine deutlich geringere Freisetzung von klimaschädlichen Gasen, und bewahrt Boden und Grundwasser vor Schadstoffeintrag.
In der Grillsaison soll niemand gezwungen und angewiesen sein, auf Gickerl- oder andere Fleischsorten aus Massentierquälerei-Anlagen zurückgreifen zu müssen, so der BUND. Es gebe viele Grill- und leichte Sommerrezepte auch ohne Fleisch. Damit könne man der Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen aus industriellen Tierhaltungen trotzen.
Denn die Resistenz von Bakterien gegen Antibiotika stelle eine globale Bedrohung in der Human- mit und Veterinärmedizin dar. Der Transfer von antibiotikaresistenten Bakterien und/oder der Transfer von Resistenzgenen zwischen Mensch und Tier sind wechselseitig möglich. Jeder Antibiotikaeinsatz trage zur Bildung resistenter Erreger bei. Werden Antibiotika weiterhin massenhaft in industriellen Tierhaltungen eingesetzt, geht dies mit der Bildung und Ausbreitung von weiteren antibiotikaresistenten Erregern einher, die mehr und mehr Antibiotika unwirksam machen können. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise müsse das Gesundheitsrisiko durch multiresistente Erreger noch beherzter und entschlossener bekämpft werden als je zuvor.
Die WHO habe den Zusammenhang zwischen der Corona-Krise und Antibiotikaresistenzen illustriert.
Schon vor der ersten Corona-Infektionswelle in Europa mussten immer häufiger sogenannte Reserveantibiotika bei Menschen eingesetzt werden, die auch dann noch wirken sollen, wenn andere Antibiotika schon versagen, weil Krankheitserreger gegen Antibiotika Abwehrmechanismen entwickelt haben.
"Wenn wir weiterhin die Tierwelt ausbeuten und unsere Ökosysteme zerstören, können wir einen stetigen Strom dieser Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden, in den kommenden Jahren erwarten", zitiert der BUND die UNEP-Chefin Inger Andersen. Der Bericht zeige, dass unter anderem die zunehmende Nachfrage nach Fleisch …und der Klimawandel dazu beitragen.Und der überzogene Fleischkonsum trage seinerseits wiederum zum Klimawandel bei, so der BUND.
Somit sei unser gegenwärtiger Fleischkonsum und Lebensstil auf Kosten der Regenwälder und des Klimas unhaltbar. Um die Klimaziele in der Landwirtschaft zu erreichen, müsse der Fleischkonsum bis 2050 um die Hälfte reduziert und die Tierhaltung entsprechend angepasst werden. Die Bauernhöfe müssen beim Umbau hin zu einer umweltfreundlichen und klimaschonenden Landwirtschaft finanziell abgesichert werden. Die Gelder aus der Europäischen Agrarpolitik müssen genutzt werden, um konkrete Leistungen im Bereich Umwelt, Klimaschutz und Tierwohl zu honorieren.