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Pressemitteilungen 2019

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Gleichsetzung „egal, ob bio oder konventionell" entwertet besondere Umwelt- und Gesundheitsvorsorgeleistungen der Biobauern

Nun hat ja Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel jüngst beim Petersberger Klimadialog gesagt" Wissenschaftlern zufolge sind in den letzten Jahrzehnten 60 Prozent aller Infektionskrankheiten von Tieren auf Menschen übertragen worden. Und das ist insbesondere auf die verstärkte Nutzung bisher ungestörter Lebensräume und die damit verbundene Nähe zu wilden Tieren zurückzuführen."

Denn Lebensräume sind enger geworden, Mensch und Tier rücken sich zu dicht aufeinander, sagt Merkel, und zieht eine Verbindung zur Corona-Pandemie.

Wenn die Natur- und Umweltzerstörung in fernen Ländern auch auf dem gegenwärtigen Konsum- und Lebensstil in den Industriestaaten, auch auf dem Übermass an Fleisch- und Energiehunger unserer Gesellschaft beruht - was soll dann daran falsch sein zu fordern, dass wir radikal runter müssen mit dem Energie- und Ressourcenverbrauch – gesamthaft?

Das braucht es ja auch gleichermassen im Kampf gegen den bereits laufenden Klimawandel, von dem Landwirte wie Forstwirte stärkstens betroffen sind.

Der Bauernverband müsste zum schnellsten Erreichen der Flächenspar-, Biodiversitäts-, Energiespar- und Klimaschutzziele und einer ökologisch nachhaltigen Energie-, Agrar-, Rohstoff-, Verkehrs- Wirtschafts- und Konsumwende ganz ganz vorne mit ran und nicht nur bei Wald- und Dürregipfeln Hilfsprogramme aus Steuermitteln fordern.

Der BUND Naturschutz ist es im Übrigen, der immer wieder die Verbraucher aufruft, von der riesigen Discount-Billigfleisch-Truhe die Finger zu lassen. Sondern einen fairen anständigen Preis für anständig tierschutzgerecht und umweltverträglich produzierte Lebensmittel zu zahlen, der Landwirten ein anständiges Auskommen sichert.

Und gerade der Unterzeichnete gescholtene böse Meindorfer ist es, der immer wieder „Runter mit dem Konsumniveau“ anmahnt.

Er fordert genauso eine höhere soziale und ökologische Verteilungsgerechtigkeit, damit sich Menschen der unteren Entgeltgruppen, die umweltverträglich und verantwortungsbewusst solidarisch leben wollen, dies überhaupt leisten können:

Resonanz von CSU und Freien Wählern? Null.

Konventionell angebautes Gemüse und Obst ist zum Großteil mit Pestiziden belastet. Dies geht aus den jährlichen Berichten vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart (CVUA) hervor. Untersucht wurden jeweils knapp Tausend Stichproben von Gemüse und Obst aus der konventionellen Landwirtschaft.

Und der massive Antibiotikaeinsatz in der industriellen Tierhaltung ist halt nun mal Realität

Die vor dem Antibiotikaeinsatz warnenden Stimmen genauso.

Sogenannte »Nutztiere« werden meist unter mangelhaften Bedingungen gehalten. Sie leben in Ställen mit hohen Besatzdichten, leiden unter extremer Überzüchtung und haben kaum Zugang zu Umweltreizen. Um zu verhindern, dass sich in dieser Umgebung Krankheiten ausbreiten, behandelt man teilweise ganze Tiergruppen präventiv mit Antibiotika.

Der häufige Einsatz von Antibiotika bringt jedoch Gefahren mit sich, weil sich dadurch resistente Keime bilden können. Gelangen diese dann entlang der Lebensmittelkette zum Menschen, können sie lebensbedrohliche Infektionen hervorrufen, gegen die kein Antibiotikum mehr hilft.

Das sind halt unverantwortbare Gesundheitsrisiken.

2017 warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits davor, dass im Jahr 2050 die bisher auf dem Markt befindlichen Antibiotika wirkungslos sein könnten, wenn nicht gehandelt werde. Zehn Millionen Menschen könnten dann weltweit jährlich an antibiotikaresistenten Keimen sterben – das wären mehr Personen, als aktuell Krebserkrankungen zum Opfer fallen.

Man kann den massiven – sogar präventiven - Antibiotikaeinsatz nicht wegdiskutieren, man muss ihn nur unterlassen!

Dass der Einsatz gentechnisch veränderter Futtermittel ist immer noch erlaubt und gängige Praxis in der konventionellen, in der oft industriellen Tierhaltung ist halt nun mal Fakt.

Dass er nur in der Bio-Landwirtschaft verboten ist, genauso.

Wie kann man da „egal, ob bio oder konventionell" behaupten? Gar nix egal.

Die kontrolliert biologische Landwirtschaft ist klar die gesundheits-, klima- und umweltverträglichste Form der Landbewirtschaftung und der Erzeugung von Lebensmitteln wie auch von allem anderen nachwachsenden Rohstoffen, das zeigen schon die obigen paar Zeilen auf.

Doch es gibt noch viel mehr an guten Gründen für Bio-Landwirtschaft und Bio-Einkauf:

Unsere Biobauern, -verarbeiter und ihre Bioanbauverbände verzichten auf kritische Zusatzstoffe.

Sie kümmern sich mit einem Höchstmass an Engagement und - auch finanziellem - Aufwand um immer noch weitere Verbesserungen der Bewirtschaftung. Sei es für mehr Tierwohl etwa durch Bruderhahnaufzucht und Zweinutzungszuchten bis zu mehr Sortenvielfalt beim Saatgut.

Was übrigens eine richtige und wichtige Initiative in Zeiten der laufenden Klimakrise für eine krisenfeste Landwirtschaft ist.

Während Agrarindustrie-Unternehmen, Betreiber der industriellen Landwirtschaft samt solcher Tierhaltung mit Discount-Billigfleisch-Truhen-Belieferung die Schäden und Kosten der Boden-, Grund- und Trinkwasserbelastung sozialisieren und auf die Allgemeinheit abwälzen (dürfen).

Und von wegen „statt weiter spalten“.

Stadlers gewollte Gleichsetzung „egal, ob bio oder konventionell" würde die besonderen Umwelt- und Gesundheitsvorsorgeleistungen der Biobauern und -verarbeiter schlichtweg entwerten.

Die Bio-Kunden dürfen sehr wohl wissen, dass sie diese sozialisierten Kosten über Steuern und Trinkwasserpreis dank völlig verfehlter Agrarpolitik mitzahlen „dürfen“.

Dass sie aber auf der ökologisch wie gesundheitlich sicheren Seite sind.

Und deshalb muss auch die öffentliche Hand 100 % Bio-Kunde werden mit allen Kindergärten, Schulen, Seniorenheimen, Kliniken …