Jahresabschlussbesprechung 2020 des BN-Kreisvorstandes
BUND Naturschutz erfreut über die Ausschreibung einer Planstelle für ein Nachhaltigkeitsmanagement
Umsetzung der mehrfach übersandten Agenda zur ökologisch-sozial nachhaltigen Stadtentwicklung und Kommunalpolitik anfangen
BN sieht Energiesparen und höhere Energieeffizienz als Mittel gleichermassen gegen Klima- und Atomgefahren - Blosses Austauschen eines Energieträgers genügt nicht
Zusätzliche Dynamik bei Energiesparen und höherer Energieeffizienz auch vor Ort erforderlich
Mit drei persönlichen und etlichen telefonischen Zwiegesprächen bei parallelem Mailaustausch zog der BN-Kreisvorstand Jahresbilanz für 2020. Dass das vom BUND Naturschutz mit beantragte und mit erarbeitete Konzept der Arbeitsgruppe Nachhaltige Beschaffung vom Stadtrat beschlossen worden ist, freut den BN sehr. Auch dass nun die Ausschreibung einer Planstelle für ein Nachhaltigkeitsmanagement läuft, gefällt den BN-Leuten; sie hoffen, dass die Stadt eine hohe Förderung dafür erhält.
Der BN hatte zur Umsetzung seiner komprimierten Agenda zur ökologisch-sozial nachhaltigen Stadtentwicklung und Kommunalpolitik eine Stabsstelle Ressourcenmanagement und eine(n) Radverkehrsbeauftragte(n) beantragt; die in Person von Andrea Dengler schon erfolgreich Dienst tue.
Kreisvorsitzender Andreas Molz betonte, dass nun 2021 die Umsetzung dieser mehrfach übersandten Agenda anzufangen sei.
Die vom BN vielfach vorgetragenen Stellungnahmen und Forderungen nach verbindlichen Vorgaben zur durchgängig ökologieverträglichen Bauleitplanung zeigten langsam Wirkung.
Neben der Barrierefreiheit für Amphibien, Igel und zahlreiche Kleintiere an den Gartengrenzen müsse dem Rückgang der Artenvielfalt und Zerstörung von Biodiversität im Stadtgebiet über ein Verbot des Pestizideinsatzes in allen Bebauungs- und Grünordnungsplänen entgegentreten werden.
Und unnötiger Flächenversiegelung mit regelmässig deutlich höherer mehrgeschossiger Bebauung.
Höchstmöglich energieeffiziente Energieversorgung der Gebäude, soweit über erneuerbare Energien wie insbesondere Solarenergie hinaus erforderlich, solle durch den Anschluss an ein entsprechend auszubauende Nahwärmenetze mit energieeffizienter Kraft-Wärme-Kopplung, soweit dies gesamtökologisch vorteilhaft und sinnvoll ist.
Das wäre nur dann verzichtbar, wenn die Energieversorgung des jeweiligen Gebietes auf Basis der gegenwärtigen und zukünftig zu erwartenden Wärmebedarfsdichte nachweislich bzw. nachgewiesen in einer noch energieeffizienteren Art und Weise als durch Kraft-Wärme-Kopplung sichergestellt werden kann.
Der 2. BN Kreisvorsitzende Johann Meindorfer berichtete von den Bemühungen um eine klimafreundliches eines Gesamtenergiekonzeptes und eine Steigerung der Energieeffizienz in Gebieten mit künftiger verdichteter Bebauung, wobei er an die Kleinstadt Pfaffenhofen mit 26500 Einwohnern erinnerte.
Durch den hohen Anteil an Fernwärme aus dem Biomasse-Heizkraftwerk liege Pfaffenhofen bei der Pro-Kopf-Erzeugung von Warme aus Erneuerbaren Energien höher als Bayern und Deutschland. Die Steigerung der Effizienz durch den Einsatz innovativer Technologien wie der Kraftwärmekopplung mit Nah- und Fernwärmenetze, um mehr Biowärme für die Stadt bereitzustellen sei Ziel. obwohl der Anteil von über 35 % Erneuerbare Energien bei der Wärmeerzeugung im deutschlandweiten Vergleich schon hoch ist.
Den Bedarf dazu sieht der BN-Kreisvorstand für Bereiche mit verdichteter Bebauung auch in Straubing.
So könne das Persiluhr-Areal zum Nucleus eines zukunftsfähigen Nahwärmenetzes mit energieeffizienter Kraft-Wärme-Kopplung werden, das eine weitere Ausdehnung auf benachbarte Grundstücke mit künftiger verdichteter Bebauung etwa an der Mühlsteingasse erlaubt. Dazu solle im Rahmen eines Gesamtenergiekonzeptes die dort zu erwartende Wärmebedarfsdichte untersucht werden.
Dazu sei es notwendig zu untersuchen, wo sinnvollerweise durch Netzausbau oder Netzverdichtung möglichst viele private und alle kommunalen Einrichtungen an das Wärmenetz angeschlossen werden können.
Dazu müsse man bei Nachverdichtung und verdichteten Bauvorhaben jeweils eine untersuchende Gegenüberstellung durchführen, um die umweltverträglichste energieeffizienteste Variante herauszufinden, wobei für grundlegende Parameter bzw. Kriterien eine ökobilanzielle Bewertung nötig sei, damit nicht jede Kommune eine solche einzeln in Auftrag geben müsse.
Da fielen der Staatsregierung statt geeigneter zumindest orientierender Hilfestellungen in einer umfangreichen Broschüre alleinig Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen der kommunalen Wärmeversorgung mit kosteneffizientestem Weg, Wärmegestehungskosten etc. ein.
Ohne Parameter bzw. Kriterien für Wärme-Energiebedarfsdichte, Wärmebelegungsdichte, Volllaststundenzahl etc. bei Nahwärmenetzen mit Kraft-Wärme-Kopplung zu benennen, bei denen auch deren ökologische Sinnhaftigkeit gegeben ist, geht Meindorfer mit seiner Kritik eine Stufe höher.
Die energieeffizienteste Variante sei dann jedenfalls auch zur Umsetzung zu bringen.
Dafür, dass ambitionierte Klimaschutzziele erreicht werden, sieht der BUND Naturschutz zusätzliche Dynamik beim Energiesparen und höhere Energieeffizienz als Mittel und gleichermassen gegen Atomgefahren als ganz kurzfristig erforderlich an.
Kreisvorsitzender Andreas Molz betonte, dass auch vor Ort alle Klimaschutzpotenziale erschlossen werden müssten auch zur Verlagerung von Autoverkehr zum Bus- und Bahnverkehr. Genauso aber diejenigen, die verdichtete Bebauung im Zusammenspiel mit der Kraftwärmekopplung biete.
Zusammen mit Fridays for Future--Vertretern forderte Meindorfer auch 2020 bei FFF-Demonstrationen und Kundgebungen, die soziale und ökologische Krise europaweit zusammen zu begreifen und dagegen anzugehen. kompletten Umbau des Finanz-, Abgaben- und Steuersystem darauf hin, dass es privates Interesse mit dem der Allgemeinheit weitgehend „automatisch“ in Einklang und zur Deckung bringen kann, somit das betriebswirtschaftliche mit dem volkswirtschaftlich Sinnvollen. „Damit sich sozial- und umweltverträglich-verantwortliches Verhalten – auch die Vermeidung von unsinnigem Energie- und Ressourcenverbrauch etwa für unnötige Einwegprodukte - auch finanziell rechnet und lohnt - und nicht die Verschwendung von Ressourcen“ betonte er als stellvertretender Sprecher des BN-Landesarbeitskreises Abfall / Kreislaufwirtschaft / Ressourcenschonung Mitarbeiter des BUND-Bundesarbeitskreises Wirtschaft und Finanzen bei verschiedenen Anlässen