Genügen der CSU also kleinste Massnähmchen auf Pseudo-Öko-Discounter-Niveau der BMW-„Nachhaltigkeitsstrategie“?
Leserbrief zum Bericht „Für BMW-Ansiedlung“ vom 8.23
Die Kommunalpolitische Vereinigung der CSU ist also für die BMW-Ansiedlung in Strasskirchen/Irlbach.
Per Pressemitteilung gibt sie sich also zufrieden mit kleinsten Massnähmchen auf Pseudo-Öko-Discounter- Niveau der BMW-„Nachhaltigkeitsstrategie“.
Ohne höhere sozial-ökologische Anforderungen an das Bauvorhaben und dessen Verkehrserschliessung und die überregionale Verkehrsanbindung des Plangebietes zu stellen
In gewohnter CSU-Manier. In der bekannten lässigen Weiter-So-Manier.
Weiter-So mit dem exorbitante Flächenverbrauch mit einer Vielzahl ebenerdiger Parkplätze und mangelnder Flächenausnutzung.
Weiter-So mit dem weiteren Fernstrassenbau statt Einsatz für bestmögliche Ausnutzung der Verlagerungspotenziale für mehr Güter auf der Schiene.
Vielmehr hat aber zu gelten:
Alle Gebäude sind mehrstöckig zu errichten, doch schon die beschönigende Visualisierung der Umsetzung des Montagewerkes vor Ort in Straubing spottet jeder Beschreibung: Da werden sogar die Büro- und Verwaltungsgebäude ebenerdig auf eigens versiegeltem Boden angeordnet anstatt obergeschossig über den Produktionshallen.
Die Nutzung ebenerdiger Flächen muss den hierfür zwingend erforderlichen Zwecken (Produktion, Lagerung…) vorbehalten bleiben. Zusätzlich zu der Ausgleichsregelung ist mindestens im Umfang zu der neuen Versiegelung eine Entsiegelung an anderen unternehmenseigenen Stellen vorzugeben.
Zur Minimierung der Verkehrsbelastung ist ein ambitioniertes vorbildlich umweltfreundliches ökologisch nachhaltiges betriebliches Mobilitätskonzept unter Einbindung des vorhandenen Bahn- und ÖPNV-Angebots, mithin des Bahnhofs Straßkirchen nötig.
Das muss auch die Politik von den Bürgermeistern über den Landrat und den Regierungspräsidenten sowie den Bau- und Verkehrsminister bis zum Ministerpräsidenten schwerpunktmäßig unterstützt und gezielt fördern. Wer die Ansiedlung eines BMW-Werks haben will, muss dafür Sorge tragen, dass die Verkehrsbelastung auf das geringstmögliche Minimum verringert wird.
Das von interessierten Kreisen künstlich hergestellte Junktim zwischen neuem BMW-Werk und weiterem Straßenausbau ist für den BN schon lange nicht mehr zeitgemäß und gesellschaftlich inakzeptabel.
Das alleinige Setzen auf Werksbusse ist im Hinblick auf die notwendige einer nachhaltigen verbrauchs- und emissionsarme Verkehrswende nicht zielführend, da Werksbus-Parallelverkehre zwangsläufig zu einer konkurrierenden Wirkung auf Kosten des bestehenden Bahn- und ÖPNV-Systems führen.
Die Einsparung von Geldern für BMW für weitere Werksbuslinien sollten zum Nutzen der Allgemeinheit zum Ausbau der öffentlichen ÖPNV-Strukturen genutzt werden.
Die Einbindung in das vorhandenen Bahn- und ÖPNV führte dagegen umgekehrt zu einer absehbaren Nachfragesteigerung im Bahn- und ÖPNV-System.
Die Stärkung der Bahnnachfrage dient wiederum auch als Mittel zu deren Angebotsverbesserung, denn bei allen Prioritätensetzungen für Fahrplanverbesserung- oder Ausbaumaßnahmen (Barrierefreiheit..) wird seitens der Bahnerer, ob bei BEG oder DB oder sonstwo auf „Fahrgast-, Ein- und Aussteigerzahlen…“ geschaut.
Einen neuen Bahnanschluss braucht es im Hinblick auf die großen Transportmengen von gebündelten Transporten und vor allem auf die größeren Entfernungen im Schienengüterfernverkehr, wo es um anzuliefernde Rohstoffe, Rohwaren, Halbwaren Halbfertigprodukte geht.
Da die einem neuen Bahnanschluss zugehörigen Planungen und Investitionen lange Vorlaufzeiten von etlichen Jahren haben, sind bis zu dessen Realisierung Interimslösungen auf Basis kombinierter Verkehre mit Hauptlauf auf der umweltverträglicheren Schiene erforderlich.
Diese können und müssten daher nach Fertigstellung des KV-Terminals für kombinierten Verkehr am Straubinger Hafen abgewickelt werden.
Für den Zwischenwerksverkehr mit kürzeren Entfernungen zu den BMW-Werken Regensburg, Dingolfing, Landshut und München ist der geplante Bau der Verbindungskurve bei Plattling "Plattlinger Kurve" zusammen mit Einsatz innovativer einfach verlänger- bzw. kürzbarer, leicht kuppelbarer Containertriebzüge eine zwingend von BMW zu verfolgende Option.
Wenn beim kombinierten Verkehr mit Hauptlauf auf der umweltverträglicheren Schiene Mehrkosten anfallen, ist dies der Schräglage, den strukturell verursachend angelegten ökologisch schädlichen Verwerfungen bei der Preisbildung am Markt geschuldet, gegen deren Behebung ja der deutsche Automobilverband VDA lobbyiert.
Die Schieflage mit Mehrkosten für den Schienengüterfernverkehr kommt von mangelnder ökologisch-sozialer Kostenwahrheit und Kostengerechtigkeit sowie mangelnder Umsetzung des Vorsorge- und Verursacherprinzips.. Das muss grundlegend mit einem nach marktwirtschaftlichen Prinzipien ökologisch-sozial globalsteuerndes Wirtschafts-, Steuer- und Abgabensystem behoben werden.
Im Hochbau müssen für Nachhaltigkeit bei Planung und Bau die energetisch-technischen Standards für den Neubau gegenüber den Bestandsgebäuden von BMW deutlich angehoben werden und der Ressourceneinsatz sowie die hierfür benötigte versteckte graue Energie erheblich stärker verringert werden Es soll daher auf bevorzugte Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs Holz hingewirkt werden, wo immer dieser aus technischer Sicht an Stelle von energieaufwändigen hergestellten Baustoffen wie Beton eingesetzt werden kann.
Das gilt vor allem für die obergeschossig anzuordnenden Büro- und Verwaltungstrakte.
Die Verwendung von Baumaterialien inclusive Dämmstoffen, bei denen gesundheitliche Bedenken bestehen bzw. für die keine ökologisch vertretbaren sinnvollen Wiederverwertungsmöglichkeiten bestehen (z.B. geklebte geschäumte Kunststoffe), solle ausgeschlossen werden;
Die aus energetischer Sicht nötige Dämmung soll unter Ausschluss von Materialien, bei denen gesundheitliche Bedenken bestehen bzw. für die keine ökologisch vertretbaren sinnvollen Wiederverwertungsmöglichkeiten bestehen (z.B. geklebte geschäumte Kunststoffe) erfolgen. Alternativen hierzu sind Dämmsysteme aus heimischen Holzwerkstoffen, Altpapierschnitzeln oder nachwachsenden natürlichen Materialien wie Flachs.
Auch Ressourcensparpotential, das sich durch Einsatz von Recycling-Baustoffen im Tiefbau/Straßenbau bietet, muss vollumfänglich nach der besten ökologischen Praxis ausgeschöpft werden.
Große Einsatzpotenziale für Recyclingbaustoffe böten sich im Tiefbau und seien für Baugrund,- Baustraßen- bzw. Baustellenbefestigung auszunutzen.
Zur Schonung der mineralischen Rohstoffe sowie knapper Deponiekapazitäten muss somit die Verwendung von aufbereitetem und gereinigtem Bauschutt-Granulat anstelle von Kies oder Schotter beim Unterbau von Straßen, Wegen und Stellplätzen, bei nötigen Bodenaustausch sowie möglichst auch beim Unterbau von Gebäude-/Hallenböden erfolgen.