BUND-Abfallaktive entsetzt über Pläne für neue Deponien und Deponieerweiterungen
Stellvertretender LAK-Sprecher Johann Meindorfer aus Straubing: an höherer Bepreisung von Energie- und Ressourcenverbrauch führt kein vernünftiger Weg vorbei, wenn man eine funktionierende Kreislaufwirtschaft will.
Enttäuscht und entsetzt zugleich zeigte sich der BN-Landesarbeitskreis (LAK) Abfall und Kreislaufwirtschaft bei seiner Herbsttagung am Freitag über Pläne für neue Deponien und Deponieerweiterungen in Bayern.
Diese seien ein klima- und umweltpolitisches Unding insbesondere weil die Einsatzpotenziale von Recyclingprodukten bei weitem noch nicht im erforderlichen und möglichen Umfang ausgeschöpft seien, monierte LAK-Sprecherin Waltraud Galaske aus Fürth.
„Die Verwertungsquoten sowie die Einsatzpotenziale für Recyclingbaustoffe bei Strassen- und Wegebaumassnahmen sind nicht nur wegen der Deponieraum-Knappheit stark steigerungsbedürftig, aber auch ausbaufähig“, so Galaske.
Abfallvermeidung, Abfallverwertung sowie der Einsatz von Recyclingprodukten sind hochgradig klimarelevant; Vergraben und Vergessen müssten längst passe sein. „Das ist hochgradig Energie und Rohstoffverschwendung“.
Gezielte Abfallvermeidung etwa durch Kauf von Mehrweg- statt Einwegverpackungen sowie eine sorgfältige und saubere Abfalltrennung und sortenreine Erfassung in Haushalten und Betrieben seien die Grundlage einer ökologisch verträglichen Abfallwirtschaft und dienen der Vermeidung von Schadstoffausstoss und Energieverschwendung.
Die Diskrepanz zwischen Müllmenge und Verwendung von Recyclingprodukten hätte man halt längst überwinden können, hätte der Staat die Produktverantwortung von Herstellern und Handel ernsthaft eingefordert seine eigenen abfallrechtlichen Vorschriften vorbildhaft-umweltverträglichen Beschaffungspraxis eingehalten, warf der stellvertretende LAK-Sprecher Johann Meindorfer aus Straubing ein.
Zur Diskussion Wertstoffhöfe oder Gelbe Tonne betonte Josef Metzger aus Friedberg, Bringsysteme stünden in besonderer Weise für eine sortenreine stoffliche Verwertung, Holsysteme für höhere Erfassungsquoten.
Er forderte, dass alle als entsorgungspflichtigen Körperschaften schnellstmöglich die nun endlich anspruchsvolleren gesetzlich vorgegebenen stofflichen Verwertungsquoten erreichen müssten.
Meindorfer zufolge führt an höherer Bepreisung von Energie- und Ressourcenverbrauch kein vernünftiger Weg vorbei, wenn man wirklich eine funktionierende Kreislaufwirtschaft mit bestmöglicher Ressourcenschonung wolle; wenn man einen auskömmlichen ökologisch-sozial verträglichen, suffizienten Lebensstil organisieren wolle, der an die Reserven des Planeten Erde, an die Regenerationsfähigkeit der Natur insgesamt angepasst ist.
Mit einem intelligenten ökologisch-sozialem Finanz-, Abgaben- und Finanz-, Abgaben- und Steuersystem, das Leistung belohnt, aber auf gerechte Verhältnismässigkeit der Einkommensverteilung achtet. Das den "Faktor" menschliche Arbeit grundsätzlich entlastet und den Energie- und Ressourcenverbrauch verteuert, d.h. stärker und mindestens mit all seinen externen Sozial- und Umweltfolgekosten belastet - planbar und berechenbar für die Wirtschaftssubjekte.
Dass jedeR auf einer soliden Einkommensbasis aber auch zu ressourcen- und energiesparendem umweltverträglichem Konsum und verantwortlichem Verhalten einerseits angespornt und andererseits durch die gerechte Einkommensverteilung auch befähigt wird.
Damit sich sozial- und umweltverträglich-verantwortliches Verhalten auch finanziell rechnet und lohnt - und nicht wie bisher oft die Verschwendung von Ressourcen so Meindorfer