Caterer müssen ihr Angebot den ökologischen und rechtlichen Erfordernissen anpassen
25 % Bio-Quote für städtische Kitas Einstieg in gebotenen 100 % Bio-Einkauf der öffentlichen Hand
Dass sechs städtische Kindertageseinrichtungen künftig mit 25 % Bio-Produkten beliefert werden, begrüsst der BUND Naturschutz ausdrücklich.
Caterer aus der Umgebung müssten in Zeiten einer völlig aus dem Ruder laufenden katastrophalen Klima- und Biodiversitätskrise ihr Angebot und ihre Geschäftsmodelle den ökologischen und rechtlichen Erfordernissen anpassen, damit sie auch zum Zuge kommen können.
Dies „statt sich die Belieferung von zu weit weg zu empören“, betont der 2. BN-Kreisvorsitzender Johann Meindorfer, der sich als Überzeugungstäter ohne Reue zum Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen als Voraussetzung für Lebensqualität für alle sieht.
Nachdem am 14.Dezember 2020 das unter seiner massgeblichen Mitwirkung von der Arbeitsgruppe Nachhaltige Beschaffung ausgearbeitete Konzept für die Stadtverwaltung Straubing zur Beschaffung nach ökologischen und sozialen Gesichtspunkten vom Stadtrat einstimmig beschlossen wurde, sei es für den gebotenen Bio-Einkauf für städtische Kitas wahrlich nicht zu früh.


Gesundheitlich hochwertige bestens kontrollierte tierqual-, antibiotika- gift- und gentechnikfreie Bio-Verpflegung dürften den Krippen- und Kindergartenkindern gerade in der offiziell ausgerufenen Gesundheitsregion Straubing-Bogen nicht länger verwehrt werden.
Auch müssten auf der „Grossbaustelle“ Gäubodenvolksfest samt Ostbayernschau Bio-Produkte in relevanten Anteilen auf breiter Front Einzug halten, ebenso beim Catering in der Joseph-von-Fraunhofer-Halle.
Zudem werde Bayern das Zwischenziel aus dem erfolgreichsten Volksbegehren in der bayerischen Geschichte „Rettet die Bienen“, 20 Prozent Biolandwirtschaft bis Ende 2025, verfehleAuch weil die Staatsregierung sowie viele Kommunen ihre Verpflichtungen zur durchgängig vorbildhaften umweltfreundlichen Beschaffung verweigern beharrlich verweigerten.
Böden, Grundwasser Gewässer, Biodiversität, Klima und Umwelt gesamthaft schützen gehe nur mit Bioeinkauf, weil der Ökolandbau die nachhaltigste Form der Landwirtschaft sei.
„Die durchgängige Ökologisierung der Landbewirtschaftung auf der ganzen agrarischen Produktionsfläche, ist ohnehin alternativlose Aufgabe zum Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen,“ so der BN-Vertreter.
Denn eine Trinkwasserversorgung müsse wieder flächendeckend ohne Tiefengrundwasser erfolgen können, das eine „eiserne Reserve“ für die Versorgung der Bevölkerung in besonderen Not- und Krisenfällen darstellt.
Ohne die Ökologisierung der Land- und Forstwirtschaft könnten die Biodiversitäts- und Klimaschutzziele nicht erreicht werden.
Aber auch die Bevölkerung könne Pestiziden durch Abdrift, der Kontamination von Wasser und Nahrungsmitteln, abgeschwemmte Agrargifte sowie der Anreicherung in der Nahrungskette ausgesetzt sein.
„Das Totschlagargument „zu teuer,“ mit dem der Einkauf tierwohl- und ökologieverträglicher Bio-Produkten sowie die Anwendung der besten nachhaltig-ökologischen Praxis seitens Ministerien und Behörden abgelehnt werden, zieht nicht,“ stellt Meindorfer klar.
„Solange sich die Politiker der ökologisch-sozialen Kostenwahrheit und Kostengerechtigkeit mit Anlastung der bisher externalisierten sozialen und ökologischen Folgelasten und -kosten der konventionellen Intensivlandwirtschaft mit Intensivtierhaltung auf die Preise verweigern, ist das Gejammere über deren Mehrkosten schlichtweg armselig und unglaubwürdig“.
Da die Aufträge aller Stellen der öffentlichen Hand immerhin 14 % der Wirtschaftsleistung in der EU auslösen, haben diese gerade in Bayern aufgrund der Verfassung mit 100 % Bio-Einkauf eine besondere Vorsorge- und Vorbildfunktion zu erfüllen.