BN-Jahreshauptversammlung 2025
Von der Vielfalt der Arten im Brandmoos bis zur Vielfalt der Themen im Umweltschutz
Ökologie und Ökonomie, betriebswirtschaftliche mit ökologischer volkswirtschaftlicher Rentabilität zur Deckung bringen
Niemand darf etwas bei der Generalsanierung im Schienenbereich verschieben oder streichen
In Dankbarkeit und Anerkennung gedachte man der grossartigen Lebensleistung des langjährigen ersten Kreisvorsitzenden Franz Wiegand für den Naturschutz neben seinem Hauptberuf als Zoodirektor.
Der Gebietsbetreuer der Naturschutzgebiete und Natura-2000 Gebiete in Wiesenfelden, Tobias Westenhuber, stellte in seinem Vortrag die NSGs und FFH-Gebiete Brandmoos und Pichlberger Weiher vor.




Die wichtigsten Schutzgüter und Lebensraumtypen im Brandmoos seien "Moorwald" im Osten des Brandmooses; "Übergangs- und Schwingrasenmoore" im Westen des Brandmooses; "Magere Flachland-Mähwiesen" im Südosten des Brandmooses sowie die Leitarten Hochmoor-Laufkäfer, Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling und Hochmoor-Perlmuttfalter.
Wichtiges Ziel für die Kreisgruppe ist aber auch die Vernetzung der genannten Schutzgebiete, der sogenannte Biotopverbund und die Biotopvernetzung.
Daher werden wichtige Trittsteine geschaffen, die es den stark gefährdeten Tier- und Pflanzenarten ermöglichen, ihre verinselten Lebensräume wieder miteinander zu vernetzen.
Ein solcher Trittstein ist das sogenannte "Großfeld", das sich nördlich des Brandmooses befindet. Hier hat die Kreisgruppe den im Großfeld vorhandenen Wald gerodet, mit Hilfe von Rückepferden die Baumstämme schonend herausgefahren und die Fläche mit einem Forstmulcher von der Vegetation befreit. Im Sommer ist geplant, die vorhandenen Teiche zu entlanden, um Lebensraum für Amphibien und Libellen zu schaffen. Im Herbst soll dann eine Mähgutübertragung erfolgen, um die für die Biotopvernetzung wesentlichen Lebensräume "Pfeifengraswiese" und "seggen- und binsenreiche Nasswiese" wieder herzustellen.
Den Jahresrückblick 2024 teilten sich die beiden Kreisvorsitzenden Andreas Molz und Johann Meindorfer
Als zwei Umweltschützer mit unterschiedlichen Schwerpunkten versuchten sie die ökologisch-soziale Themenvielfalt abzubilden.
Molz knüpfte mit Erläuterungen zur Zielsetzung der Vorgehensweisen bei der Rodung von Fichten im Grossfeld beim Brandmoos an Westenhubers Vortrag an:
„Nach dem Abräumen der Fichten im letzten Jahr konnten wir im November endlich mit dem weiteren Einschlag von Laubbäumen weitermachen, damit wieder eine Wiese entsteht. Das Laub-Holz wurde an den Rand gezogen und verbleibt komplett als Totholz vor Ort. Durch den Einsatz von Pferden konnte der Boden geschont werden“.
Die Wiese, die sich in den nächsten Jahren entwickeln wird, soll insbesondere für die beiden Wiesenknopf-Ameisenbläulinge optimiert werden und als Trittstein zwischen dem Vorkommen im Brandmoos und dem bei Jägershöfen dienen.
Neben der Besichtigung eines Naturgartens erwähnte er eine Führung bei der Ökokiste in Saulburg.
Meindorfer erinnerte an die besucherstarke Besichtigung der Holzbackstube Bio, die nochmalig im Jahresprogramm 2025 steht, da diese 2024 ein volles Haus erbrachte.
In Sachen Bahnverkehr drückte er die Hoffnung aus, dass im Rahmen der Generalsanierung Obertraubling-Straubing-Passau Bahnsteigerhöhung an Gleis 4 und 5, eine neue Geh- und Radwegunterführung unter der Bahnstrecke zwischen Otto-von-Dandl-Ring und Regensburger Strasse, neue Überleitstellen sowie der Gleisanschluss des neuen BMW-Werks in Strasskirchen hergestellt werden.
„Denn eine grundlegende nachhaltige Verkehrswende ist gerade in Zeiten des Klimawandels enorm wichtig“, verknüpfte er mit der Warnung niemand dürfe es wagen, Infrastrukturmassnahmen im Schienenbereich zu verschieben oder zu streichen
Die jüngsten Aussagen von Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter, dass für einen Halbstundentakt im Regionalverkehr das Geld fehle, konterte er mit dem Verweis auf die unzureichende steuerliche Abschöpfung von extrem hohen Einkommen von „Grösstverdienern“, leitete er auf die BUND-Forderung nach einer höheren Verteilungsgerechtigkeit über.
Diese sei Voraussetzung für umwelt- und klimaverträgliches Verhalten aller.
Damit müssten Ökologie und Ökonomie und somit vernünftigerweise betriebswirtschaftliche mit ökologisch-nachhaltiger volkswirtschaftlicher Rentabilität zur Deckung gebracht werden kann,
Diese für manche Naturschützer vermeintlichen Randthemen gehörten eigentlich zu den wichtigen Kernthemen, wenn ein gedeihliches Miteinander in einer intakten Natur gelingen soll, bestätigte ihm Molz.
„Danke dass Du an den Themen seit über 30 Jahren sehr hartnäckig dran bist“.
„Und auch dann ist oft ein Erfolg nicht sichergestellt,“ erwiderte Meindorfer.