Besichtigung der Bauschuttrecyclinganlage Agendorf ergab viele unausgeschöpfte Einsatzpotentiale für Recyclingbaustoffe
Veröffentlichung wurde von der Landkreisredaktion des Straubinger Tagblatts abgelehnt mit der Begründung „Wir erhalten derzeit enorm viele Veröffentlichungswünsche und müssen uns daher auf Kerninhalte wie Berichte über Gemeinderatssberichte und Jahresversammlungen beschränken“
Die Geschäftsführer der Hans Wolf GmbH & Co. KG Johannes Wolf und Alexander Schmid, die die Bauschuttdeponie samt Aufbereitungsrecyclinganlage Agendorf betreibt, erläuterten am Freitag ca. 25 Teilnehmern die Betriebsabläufe und das Vorgehen von der Annahme bis zu den Aufbereitungsschritten in der eigentlichen Brechanlage, der ein Magnetabscheider vorgeschaltet ist.
Geordneter Rückbau, Vorsortierung und Separieren von Holz- Metall- und Kabelbestandteilen bereits an der Abbruchstelle sind sehr wichtig“, so Wolf.
Man könne dann neue gut verwertbare fast universell verwendbare Recyclingbaustoffe gewinnen, die Wolf Schmid und Mitarbeiter Marcel Rösner in nach chargenweise oder Haufwerksanalysen getrennt gelagerten Haufwerken vorzeigten.


„Geradezu ein Horror für die Aufbereiter sind schadstoffhaltige künstliche Mineralfasern (KMF) sowie nicht verwertbare geklebte geschäumte Kunststoffe wie Dämmstoffplatten, weil für diese keine ökologisch vertretbaren sinnvollen Wiederverwertungsmöglichkeiten bestehen“, beklagte Wolf.
KMF / künstliche Mineralfasern kommen vor in Mineralwolle-Matten zur Wärme- und Schallisolierung an Fassaden, bei Innenausbauten, sowie in Dächern.
Um sicherzugehen, dass bei Baumaterialien, die bis 1993 zum Einsatz kamen, kein Asbest mit verbaut wurde, sei in der Regel eine Laboranalyse nicht verzichtbar.
Kaum mit vertretbarem ökonomischen wie ökologischen Aufwand wiederzuverwerten seien auch Ziegel mit innen integrierten Dämmstoffen.
Diese müssen leider deponiert werden.
„Leider wird da heute oft noch der Sondermüll von morgen verbaut,“ gab Schmid zu bedenken.
Die öffentliche Hand müsse mit bestmöglicher und vollumfänglicher vorbildhaft-umweltverträglicher Beschaffungspraxis alle Einsatzpotenziale von Recyclingmaterialien, so auch Recyclingbaustoffe ausschöpfen ,“ bekräftigte mit dem der 2. BN-Kreisvorsitzende und stellvertretende Sprecher des BN-Landesarbeitskreises Abfall / Kreislaufwirtschaft / Ressourcenschonung, Johann Meindorfer.
Denn mit dem Einsatz von Recyclingbaustoffen gerade bei Bauvorhaben im mengenmässig höchst relevanten Tiefbau für Unterbau, Frostschutz- und Tragschichten von Strassen, Wegen und Stellplätzen können wertvolle Lebens- und Naturräumen mit ihrer Biodiversität vor Eingriffen durch weitere Kiesabbauflächen oder Steinbrüche bewahrt werden. Ebenso durch Einsparung von Deponieraum-Kapazitäten, was dem Erhalt von landschaftlichen und Naturschönheiten zugutekomme.
Die Eignung von RC-Mix-Recyclingbaustoffen stellte Wolf mit dem Unterbau im eigenen Betriebshof unter Beweis, der seit 15 Jahren mit bis zu 60-Tonnen-Raupenfahrzeugen befahren wird.
Mit Recyclingsand könnten etwa Kabelgräben verfüllt werden.
2024 konnten „auf einen Sitz“ über 5.000 Tonnen Recyclingbaustoff für den Unterbau eines Hallenbodens im Industriegebiet Steinach verbaut werden.
Seitens des ZAW unterstrich Matthias Geitz die Ausführungen von Wolf, Schmid und Meindorfer
Asphaltaufbruch muss unter ausdrücklicher Zugrundelegung der abfallrechtlich gebotenen Abfallhierarchie in einer Asphaltmischanlage aufbereitet und in gebundener Bauweise in Asphaltdeck- oder -tragschichten eingebaut werden. Nur mit einer solchen hochwertigen Nutzung von Material kann unter hohem Energieaufwand gewonnener Neuasphalt inklusive seiner Bindemittel- / Bitumenanteile erspart werden, war man sich einig.





